Teufelskralle: Natürliche Lösung für Schmerzen und Entzündungen

Teufelskralle: Natürliche Lösung für Schmerzen und Entzündungen

Die Teufelskralle ist eine traditionelle Heilpflanze. Alles Wichtige zur Wirkung und wie sie bei Schmerzen und Entzündungen helfen kann.

Die afrikanische Teufelskralle ist auch unter dem lateinischen Namen Harpagophytum procumbens bekannt. Ihren Namen verdankt sie ihren ungewöhnlich geformten, mit kräftigen Widerhaken versehenen Früchten. In Südafrika und Namibia hat die Teufelskralle eine lange Tradition als Heilpflanze. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung wird sie auch in Europa immer beliebter. Die Teufelskralle kommt vor allem bei rheumatischen Rücken- und Gelenkschmerzen zum Einsatz.1

Wie wird die Teufelskralle traditionell eingesetzt?

Die Teufelskralle ist eine widerstandsfähige, krautige Pflanze, die in den Savannen Südafrikas, Namibias, Botswanas und Simbabwes beheimatet ist. Hier trotzt sie der Hitze und Trockenheit und gedeiht auf lehmigen und sandigen Böden. Bei den indigenen afrikanischen Völkern ist die Teufelskralle ein fester Bestandteil der traditionellen Heilkunde: Sie gilt unter anderem als lindernd bei Entzündungen, Schmerzen, Fieber, Menstruationsbeschwerden und Geburtsschmerz, wird aber auch bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit eingesetzt. Darüber hinaus finden Salben aus Bestandteilen der Teufelskralle aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung bei verschiedenen Volksstämmen bei Verstauchungen, Furunkeln und Hautverletzungen Anwendung.2

 

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachten Soldaten die Teufelskralle schließlich nach Europa. Erste wissenschaftliche Untersuchungen publizierte Professor Zorn von der Universität Jena im Jahr 1985: Er schloss aus Beobachtungen im Tiermodell, dass die Wurzeln der Teufelskralle einen überaus wirksamen und anhaltend entzündungshemmenden Wirkstoff bei Gelenkschmerzen enthalten müsse. Er untersuchte damals vor allem Teeaufgüsse. Heute kommt die Wurzel von Harpagophytum procumbens vor allem als gefriergetrocknetes Pulver in Kapsel- und Tablettenform zum Einsatz. Der Grund: Der klassische Tee der Teufelskralle schmeckt unangenehm bitter.3

Wie wirkt die afrikanische Teufelskralle?

Medizinische Verwendung finden vor allem die unterirdisch wachsenden, verzweigten Speicherwurzeln von Harpagophytum procumbens. Bis heute sind nicht alle wirksamen Bestandteile der Teufelskralle vollständig entschlüsselt. Als Hauptwirkstoff gilt die Substanz Harpagosid, ein Bitterstoff, der chemisch zur Gruppe der Iridoidglykoside gehört. Harpagosid wird eine entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Wirkung zugeschrieben. Gleichzeitig verleiht die Substanz klassischen Teeaufgüssen aus Teufelskralle ihren stark bitteren Geschmack. Darüber hinaus scheinen weitere Pflanzenstoffe auf die Wirksamkeit einzuzahlen.4

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneiprodukte (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) kommt zu dem Schluss, dass sich Präparate aus Teufelskrallen-Wurzel aufgrund ihrer langjährigen Verwendung zur Anwendung bei leichten Gelenkschmerzen, Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit eignen. Eine systematische Übersichtsarbeit – ein sogenannter Cochrane-Review – aus dem Jahr 2014 hat zudem die Studienlage für Teufelskralle bei Schmerzen im unteren Rücken untersucht. Zwar gibt es nur wenige und uneinheitliche Publikationen, die verfügbaren Daten sind allerdings vielversprechend: Täglich eingenommene Teufelskralle-Präparate können bei Schmerzen im unteren Rücken eine lindernde Wirkung haben und den Gebrauch von Akut-Schmerzmitteln reduzieren.5,6

Was ist bei der Einnahme von Teufelskralle zu beachten?

Extrakte aus Teufelskralle sind pflanzliche Wirkstoffe mit langer Tradition und einem vielversprechenden Potenzial bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparats. Präparate mit Harpagophytum procumbens können die klassische Therapie von Arthrose, Rückenschmerzen und rheumatischen Gelenkschmerzen in bestimmten Fällen sinnvoll ergänzen.7

 

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass auch pflanzenbasierte Therapeutika Nebenwirkungen haben können: Bei rund drei Prozent der mit Teufelskralle behandelten Personen kam es Studien zufolge zu milden Nebenwirkungen, zumeist im Bereich des Magen-Darm-Trakts. Diese wurden jedoch nicht häufiger gemeldet als in den Placebo-Kontrollgruppen.8

Mehr entdecken:

Quellenangaben
  1. Brendler T. From Bush Medicine to Modern Phytopharmaceutical: A Bibliographic Review of Devil's Claw (Harpagophytum spp.). Pharmaceuticals (Basel). 2021 Jul 27;14(8):726.  (Abrufdatum: 06.06.2024)
  2. Gxaba N, Manganyi MC. The Fight against Infection and Pain: Devil's Claw (Harpagophytum procumbens) a Rich Source of Anti-Inflammatory Activity: 2011-2022. Molecules. 2022 Jun 6;27(11):3637. (Abrufdatum: 06.06.2024)
  3. Chrubasik S et al. Zur antientzündlichen Wirksamkeit von Arzneimitteln aus der Teufelskralle. Z Phytother 2009; 30: 222–226. (Abrufdatum: 06.06.2024)
  4. Hänsel R et al. Pharmakognosie - Phytopharmazie, Springer 2013; S. 455 (Abrufdatum: 06.06.2024)
  5. European Medicines Agency (EMA): Harpagophyti radix - herbal medicinal product. Stand 2016. (Abrufdatum: 06.06.2024)
  6. Oltean H et al. Herbal medicine for low-back pain. Cochrane Database Syst Rev. 2014 Dec 23;2014(12):CD004504. (Abrufdatum: 06.06.2024)
  7. Vlachojannis J et al. Systematic review on the safety of Harpagophytum preparations for osteoarthritic and low back pain. Phytother Res. 2008 Feb;22(2):149-52. (Abrufdatum: 06.06.2024)
  8. Harpagophytum procumbens (Devil’s Claw). Altern Med Rev 2008 Sep 13(3):248-52. (Abrufdatum: 06.06.2024)

 

Pflichttext: teufelskralle-Loges®, Wirkstoff: Teufelskrallenwurzel-Trockenextrakt. Anwendungsgebiete: Zur unterstützenden Therapie bei Verschleißerscheinungen des Bewegungsapparates. Warnhinweis: Enthält Lactose.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. Stand: 11/2023