Steife Schulter: Was ist bei Frozen Shoulder zu tun?

Steife Schulter: Was ist bei Frozen Shoulder zu tun?

Hier lernen Sie, was es mit Frozen Shoulder also Steife Schulter auf sich hat und was dagegen zu tun ist

Was ist eine Frozen Shoulder?

Eine Frozen Shoulder (deutsch: eingefrorene Schulter), auch Schultersteife genannt, ist eine Erkrankung des Schultergelenks, die zu einer schmerzhaften Einschränkung der Beweglichkeit führt. Der Fachbegriff für die Erkrankung lautet „adhäsive Kapsulitis“ oder „Periarthritis“. Bei einer Frozen Shoulder entwickelt sich eine Entzündung und Verklebung der Kapsel, die das Schultergelenk umgibt. Dies führt dazu, dass die Gelenkkapsel und das umliegende Gewebe steif und dick werden. Die Krankheit beginnt schleichend, meist ist nur eine Seite betroffen. Die Schultersteife tritt am häufigsten zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf, Frauen sind häufiger betroffen als Männer.1,2,3

 

Wie äußert sich die Schultersteife?

Die Symptome einer Frozen Shoulder entwickeln sich normalerweise allmählich und durchlaufen drei Phasen:

  1. Einfrierende Phase: In dieser Phase treten zunehmende Schmerzen in der Schulter auf, die sich bei Bewegung verstärken. Die Beweglichkeit der Schulter wird allmählich eingeschränkt.
  2. Gefrorene Phase oder Einfrierstadium: Die Schmerzen können in dieser Phase nachlassen, aber die Schultersteifheit bleibt bestehen oder verschlechtert sich sogar. Alltägliche Aktivitäten wie das Ankleiden oder das Kämmen der Haare können schwierig sein.
  3. Auftauende Phase: In dieser Phase beginnt sich die Beweglichkeit der Schulter langsam zu verbessern, dies kann mehrere Monate oder Jahre dauern. Die Schmerzen klingen ebenfalls ab.3

Mögliche Ursachen und Risikofaktoren der Frozen Shoulder

Bei einer Frozen Shoulder bilden sich narbenähnliche Verklebungen (Adhäsionen) in der Gelenkkapsel. Die genauen Ursachen dafür sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren dazu beitragen können, darunter Entzündungen.9

 

Zu den möglichen Ursachen und Risikofaktoren gehören:

  • Immobilisation: Wer seine Schulter längere Zeit nicht oder nur eingeschränkt nutzen kann, sei es aufgrund einer Verletzung, Operation, Krankheit oder eines anderen Umstandes, der hat ein erhöhtes Risiko für eine Frozen Shoulder. Die Gelenkkapsel und das umgebende Gewebe können verkleben.4
  • Diabetes: Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Frozen Shoulder. Der genaue Zusammenhang zwischen Diabetes und der Schultersteife ist noch unbekannt. Fachleute nehmen an, dass ein hoher Blutzuckerspiegel und Stoffwechselstörungen zu Entzündungen und Veränderungen im Schultergewebe führen können.4
  • Schilddrüsenerkrankungen: Bestimmte Schilddrüsenerkrankungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) können das Risiko einer Schultersteife ebenfalls erhöhen. Hormonelle Veränderungen und Stoffwechselstörungen wirken sich auf das Gewebe in der Schulter aus und verursachen Entzündungen.10
  • Schulterverletzungen oder Operationen: Menschen, die in der Vergangenheit Operationen oder Verletzungen in der Schulter hatten, haben ein erhöhtes Risiko für eine Frozen Shoulder. Dies kann auf vernarbtes oder verklebtes Gewebe zurückzuführen sein.1

Eine Schultersteife, die auf eine Verletzung, Operation oder Ruhigstellung zurückgeht, wird als sekundäre Schultersteife bezeichnet.4

Für die Frozen Shoulder sind psychische Ursachen nicht bekannt. Die Krankheit kann sich aber durchaus auf die Psyche auswirken. Die langanhaltenden Schmerzen und die Einschränkung der Beweglichkeit sind emotional belastend und beeinträchtigen die Lebensqualität.8
 

Wie wird eine Frozen Shoulder behandelt?

Die Behandlung einer Frozen Shoulder zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Schulter wieder beweglicher zu machen. Die Behandlung kombiniert meistens Medikamente mit einer physikalischen Therapie. In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein.9

 

Die gängigsten Behandlungen sind:

  • Physikalische Therapie: Sie soll helfen, die Schulter beweglicher zu machen und die Schmerzen zu lindern. Sie umfasst bei einer Frozen Shoulder Übungen zur Stärkung der Muskulatur, Dehnungsübungen und manuelle Therapie. Physiotherapeut*innen können individuelle Übungsprogramme erstellen, die auf die Einschränkungen Betroffener abgestimmt sind. Manche Menschen empfinden Kälte oder Wärme als angenehm und schmerzlindernd.11
  • Schmerzlinderung: Gegen die Schmerzen können Ärztinnen und Ärzte bestimmte Medikamente verordnen, die auch entzündungshemmend wirken – sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Zu ihnen gehören zum Beispiel Diclofenac und Ibuprofen. Sie sind jedoch nicht so wirksam wie Kortison. Allerdings sind Kortisontabletten nur für eine Kurzzeitbehandlung geeignet, da sie auf Dauer unerwünschte Nebenwirkungen haben. Kortison-Spritzen wirken länger als Tabletten und helfen, Entzündungen zu reduzieren.6
  • Operation: In schweren Fällen, in denen andere Therapien nicht anschlagen, kann eine Operation in Betracht kommen. Der Eingriff kann bei einer minimalinvasiven Gelenkspiegelung (Arthroskopie) erfolgen. Bei diesen Verfahren werden Verklebungen gelöst, entzündetes Gewebe entfernt und wenn nötig Bänder durchtrennt, um das Gelenk zu entlasten.7

Welche Form der Prophylaxe ist bei Frozen Shoulder sinnvoll?

Wichtig zu wissen ist, dass eine Schulter in der Regel nur einmal im Leben versteift. Wer auf einer Schulterseite von einer Frozen Shoulder betroffen war, muss hier nicht erneut damit rechnen. Die andere Schulter kann es trotzdem noch treffen: Dies ist bei sechs bis 17 Prozent der Betroffenen der Fall.5

Es ist grundsätzlich nicht möglich, einer Frozen Shoulder vorzubeugen. Eine Ausnahme ist die sekundäre Schultersteife, die nach Operationen oder Verletzungen auftreten kann. Sanfte Bewegungsübungen und Dehnungen der Schulter können helfen, eine Schultersteife nach einer Operation oder Verletzung zu vermeiden.12
 

 

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