Chrom – ein lebenswichtiges Spurenelement

Chrom – ein lebenswichtiges Spurenelement

Das Spurenelement Chrom übernimmt im menschlichen Körper wichtige Funktionen. Es unterstützt zum Beispiel den Zuckerstoffwechsel. Die genauen Mechanismen sind noch nicht endgültig erforscht. Wie Sie Ihren Chrombedarf decken, lesen Sie hier.

Was ist Chrom?

Das Spurenelement Chrom ist ein Metall mit dem chemischen Symbol „Cr“ und der Ordnungszahl 24 im Periodensystem der Elemente. In biologischen Systemen – also auch im menschlichen Körper – kommt es vor allem in der dreiwertigen Form (Cr³⁺) vor. Das ist die biologisch aktive Form von Chrom. Sie spielt bei verschiedenen Stoffwechselprozessen eine wichtige Rolle.1

Chrom ist ein essentielles Spurenelement, das für den menschlichen Körper lebenswichtig ist. Es gehört zu den Mineralstoffen, die nur in geringen Mengen (Spuren → daher Spurenelement) benötigt werden. Im Blut wird es in gebundener Form transportiert, gebunden an Transferrin. Ist diese Option ausgelastet, kann Chrom auch an andere Transportproteine binden.2

 

 

Welche Funktionen hat Chrom im Körper?

  • Glukosetoleranz und Insulinempfindlichkeit: Chrom spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels. Es unterstützt die Wirkung von Insulin, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel absenkt. Chrom könnte folglich die Glukosetoleranz verbessern und die Insulinempfindlichkeit erhöhen. Eine ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement über eine ausgewogene Ernährung ist deshalb für Diabetes-Patienten potenziell wichtig. Ob eine darüber hinausgehende regelmäßige Zufuhr über Chrom-Nahrungsergänzungsmittel den Glukosestoffwechsel positiv beeinflusst, ist noch nicht abschließend geklärt.3,4
  • Kohlenhydratstoffwechsel: Chrom ist an verschiedenen Enzymreaktionen beteiligt, die den Stoffwechsel von Kohlenhydraten beeinflussen. Dies ist besonders wichtig für die Umwandlung von Glukose in Energie.5
  • Fettstoffwechsel: Es gibt Hinweise darauf, dass Chrom auch den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen kann, obwohl die genauen Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind. Die Wirkung auf eine gezielte Gewichtsabnahme im Rahmen einer Diät gilt jedoch als gering. Eine Nahrungsergänzung zum Abnehmen wird daher nicht empfohlen.6
  • Proteinsynthese: Chrom spielt eine Rolle bei der Bildung von Proteinen aus Aminosäuren. Proteine sind entscheidend für den Aufbau und die Reparatur von Geweben im Körper.7

Wichtig: Die genauen Mechanismen und der Bedarf an Chrom im Körper sind nach wie vor noch nicht in vollem Umfang erforscht.

 

 

In welchen Lebensmitteln ist Chrom enthalten?

Eine angemessene Zufuhr an Chrom kann nur geschätzt werden und liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren bei etwa 30 bis 100 Mikrogramm pro Tag. Für Kinder liegt der Schätzwert je nach Alter zwischen 20 und 100 Mikrogramm, für Säuglinge bei 20 bis 40 Mikrogramm und für Neugeborene bei 1 bis 10 Mikrogramm.8

Chrom ist überall: in der Luft, im Wasser und im Boden. Folglich kommt es in vielen Lebensmitteln vor, allerdings wie die meisten Spurenelemente in geringen Mengen. Größere Mengen Chrom enthalten Vollkornprodukte (vor allem Haferflocken und Weizenkeime), Fleisch (insbesondere Leber), aber auch Gemüse wie Karotten, Tomaten, Brokkoli oder Kartoffeln sowie einige Meeresfrüchte wie Muscheln und Garnelen.9,10,11,12

Der Körper kann Chrom besser verwerten, wenn der Mineralstoff zusammen mit Lebensmitteln verzehrt wird, die reichlich Vitamin C oder Niacin enthalten.13

Gibt es eine Unterversorgung mit Chrom?

Wer sich abwechslungsreich ernährt, muss keine Unterversorgung mit Chrom befürchten. In Industrieländern tritt eine solche Chrom Unterversorgung in der Regel nur bei Personen auf, die dauerhaft künstlich ernährt werden. Symptome können Gewichtsverlust, Verwirrung, Koordinationsstörungen und eine erhöhte Glukosetoleranz sein. Letztere erhöht das Risiko für Diabetes.14

 

Mehr entdecken:

Quellenangaben

 1Pohl, Kerstin: Mangan bis Kobalt. Außenseiter unter den Spurenelementen. PTA Forum der Pharmazeutische Zeitung 2021. (Abruf: 10.01.2024)  Link
 2Eufic – Food facts for healthy choices 2019: Chrom in der Ernährung. (Abruf: 10.01.2024) Link
 3Pohl, Kerstin: Mangan bis Kobalt. Außenseiter unter den Spurenelementen. PTA Forum der Pharmazeutische Zeitung 2021. (Abruf: 10.01.2024)  Link
 4Shane-McWorther, Laura: Chrom. MSD Manuals 2022 (Abruf: 10.01.2024) Link
 5Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Referenzwerte Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän. Stand 2000 (Abruf 10.01.2024) Link
 6Shane-McWorther, Laura: Chrom. MSD Manuals 2022 (Abruf: 10.01.2024) Link
 7Bundesinstitut für Risikobewertung: Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte der Verwendung von Mineralstoffen und Vitaminen in Lebensmitteln. Teil I: Mineralstoffe (einschließlich Spurenelemente). Stand Januar 2002. (Abruf: 10.01.2024) Link 
 8Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Referenzwerte Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän. Stand 2000 (Abruf 10.01.2024) Link
 9Eufic – Food facts for healthy choices 2019: Chrom in der Ernährung. (Abruf: 10.01.2024) Link<
Shane-McWorther, Laura: Chrom. MSD Manuals 2022 (Abruf: 10.01.2024) Link
10Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Referenzwerte Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän. Stand 2000 (Abruf 10.01.2024) Link
11Deutsche Apotheker-Zeitung 11/2006: Chrom - Funktionen, Bioverfügbarkeit und Versorgung. (Abruf: 10.01.2024) Link
12Johnson, Larry E.: Chrommangel. MSD Manuals 2021. (Abruf: 10.01.2024) Link
13Johnson, Larry E.: Chrommangel. MSD Manuals 2021. (Abruf: 10.01.2024) Link