Herzrhythmus-
störungen
Herzrhythmus-
störungen
Inhalt
- Was sind Herzrhythmusstörungen?
- Sind Herzrhythmusstörungen gefährlich?
- Welche Formen von Herzrhythmusstörungen gibt es?
- Herzrhythmusstörungen: Symptome
- Herzrhythmusstörungen: Ursachen
- Herzrhythmusstörungen: Behandlung in der Arztpraxis
- Wie die Naturheilkunde gegen Herzrhythmusstörungen hilft
- Tipps: Das tut Ihrem Herzen sonst noch gut
Was sind Herzrhythmusstörungen?
Über unseren Herzschlag machen wir uns im Alltag meist keine Gedanken – oder erst dann, wenn wir ihn durch Aufregung oder körperliche Anstrengung bewusst wahrnehmen. Dabei sorgt ein ausgeklügeltes körpereigenes System dafür, dass unser Herz in einem bestimmten Rhythmus schlägt. Bei einem gesunden Herzen erfolgt dies im Ruhezustand zwischen 60- und 80-mal pro Minute.
Der Herzrhythmus wird durch elektrische Impulse an den Herzmuskelzellen, dem sogenannten Aktionspotenzial, gesteuert. Sie entstehen im Sinusknoten am Eingang des rechten Herzvorhofs. Vom Sinusknoten wird die Erregung zum Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) in der Vorhofkammer und von dort zur Muskulatur der Herzkammern (Kammermyokard) weitergeleitet.
An diesem komplexen biochemischen Prozess sind die Mineralstoffe Natrium, Calcium, Magnesium und Kalium maßgeblich beteiligt. Erhält der Herzmuskel keinen regelmäßigen Impuls zur An- und Entspannung, oder ist die Weiterleitung des Impulses gestört, kommt es zu Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien).
Sind Herzrhythmusstörungen gefährlich?
Herzrhythmusstörungen kommen recht häufig vor und sind meist harmlos. Auch ein gesundes Herz kann einmal ins Stolpern geraten. In Deutschland hat jeder Fünfte im Alter zwischen 14 und 80 Jahren schon einmal Anzeichen einer Herzrhythmusstörung wie Herzrasen oder Herzklopfen erlebt. Schuld daran sind häufig Genussgifte wie Alkohol, Nikotin oder Kaffee sowie Stress, Aufregung oder Nervosität. Diese Faktoren stimulieren das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem. Unser Herz erhält dann den Impuls, schneller zu schlagen.
In manchen Fällen können Herzrhythmusstörungen gefährlich sein. Jährlich werden in Deutschland etwa 400.000 Menschen wegen einer Arrhythmie in eine Klinik eingeliefert. Als bedenklich gilt ein unregelmäßiger Herzschlag vor allem dann, wenn eine Herzerkrankung dahintersteckt oder wenn Rhythmusstörungen neu auftreten. Dies sollte stets kardiologisch abgeklärt werden. So kann beispielsweise Vorhofflimmern das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Bestimmte Herzrhythmusstörungen wie das Kammerflimmern können sogar lebensbedrohlich sein.
Welche Formen von Herzrhythmusstörungen gibt es?

Es gibt verschiedene Formen von Herzrhythmusstörungen. Zu den häufigsten zählen:
Ventrikuläre Einzelschläge (ventrikuläre Extrasystolen): Hierbei handelt es sich um zusätzliche Herzschläge. Sie entstehen durch ungewöhnliche elektrische Impulse in den unteren Kammern des Herzens (Ventrikeln), bevor der normale Herzschlag erfolgt.
Vorhofflimmern: Bei Vorhofflimmern sind sehr schnelle elektrische Entladungen die Ursache. In der Folge ziehen sich die oberen Herzkammern (Vorhöfe) sehr schnell zusammen. Ein Teil der elektrischen Impulse erreicht die Herzkammern (Ventrikel), wodurch sich diese schneller und weniger wirksam zusammenziehen.
Reizleitungsstörungen (Herzblock): Bei AV-Block ist die Weiterleitung der elektrischen Ströme von Vorhöfen und Herzkammern verzögert. Beim Schenkelblock ist die elektrische Reizleitung durch den rechten oder linken Kammerschenkel teilweise oder völlig unterbrochen.
Ventrikuläre Tachykardien: Kennzeichnend für diese Form der Herzrhythmusstörung ist eine Reihe von aufeinanderfolgenden ventrikulären Einzelschlägen. In der Folge schlägt das Herz mindestens 120-mal pro Minute.
Herzrhythmusstörungen: Symptome
Ein zu schneller Herzschlag kann verschiedene Auswirkungen auf unseren Körper haben. Hierzu gehören:
- Herzpochen, Herzrasen
- Unruhe und Nervosität
- Angst
- Schwindel
- Kurzatmigkeit
- Brustschmerz
- Verwirrtheit
- Benommenheit
- (kurzzeitige) Bewusstlosigkeit
Gelangt durch den zu langsamen Herzschlag zu wenig Blut ins Gehirn und in die Organe, kann sich dies wie folgt bemerkbar machen:
- Schwindel
- Übelkeit
- Schweißausbrüche
- Müdigkeit
- Benommenheit
- Leistungsschwäche
- Sehstörungen
- in seltenen Fällen Ohnmacht
Herzrhythmusstörungen: Ursachen
Bei Herzrhythmusstörungen ist entweder die Erregungsbildung oder die Erregungsleitung gestört. Mögliche Ursachen sind:
Krankheiten: Herzrhythmusstörungen entstehen häufig als Folge anderer Herzerkrankungen wie Herzinfarkt, Entzündungen oder Durchblutungsstörungen der Herzmuskulatur, defekte Herzklappen oder im Zusammenhang mit einer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz). Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck, eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes.
Medikamente: Manche Medikamente können den Mineralstoffhaushalt stören und als Nebenwirkung Herzrhythmusstörungen auslösen.
Ernährung: Insbesondere ein Mangel an Kalium und Magnesium kann zu Herzproblemen führen. Auch starker Kaffee-, Nikotin- oder Alkoholkonsum kann Herzrhythmusstörungen begünstigen.
Stress: In Stresssituationen schüttet der Körper die Hormone Cortisol und Aldosteron sowie die Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin aus. In der Folge steigt der Blutdruck, und das Herz schlägt schneller. Außerdem scheidet der Körper bei Stress vermehrt Kalium aus und nimmt weniger Magnesium auf.
Herzrhythmusstörungen: Behandlung in der Arztpraxis
Wenn das Herz stolpert oder rast, kann dies beunruhigend sein. Allerdings bedarf nicht jede Herzrhythmusstörung einer Behandlung. Therapien sind wichtig, wenn die Gefahr eines Schlaganfalls oder plötzlichen Herztods besteht oder die Beschwerden belastend sind. Es gibt etliche Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen; wann sie erforderlich sind oder wann Kardiologinnen und Kardiologen sich für Eingriffe entscheiden, liegt in ärztlicher Hand.
Wie die Naturheilkunde gegen Herzrhythmusstörungen hilft
Auch natürliche Vitalstoffe können Herzrhythmusstörungen günstig beeinflussen oder vorbeugen helfen. Wichtig für eine gesunde Herzfunktion und Reizweiterleitung im Nervensystem ist Vitamin B1, auch Thiamin genannt. Weitere B-Vitamine wie Folsäure (Vitamin B9) und Vitamin B12 regulieren den Homocysteinstoffwechsel. Denn hohe Konzentrationen dieser Aminosäure können die Blutgefäße schädigen.
Die Mineralstoffe Kalium und Magnesium sind ebenfalls bedeutsam für eine normale Funktion von Nerven und Muskeln, einschließlich des Herzmuskels. Coenzym Q10 und Niacin (Vitamin B3) benötigt unser Körper, um genügend Energie für einen gesunden Herzschlag bereitzustellen.
All diese herzfördernden Eigenschaften entfalten die Nährstoffe auf ideale Weise in einem Vitalstoffkomplex. Bei einer Herzleistungsschwäche kann auch ein pflanzliches Präparat mit dem Extrakt aus Weißdorn das Herz stärken und eine Alternative zu chemisch-synthetischen Arzneimitteln darstellen.
Tipps: Das tut Ihrem Herzen sonst noch gut
Sie können selbst einiges tun, um das Risiko für Herzrhythmusstörungen mit Hausmitteln oder einfachen Maßnahmen zu senken oder bestehende Beschwerden zu lindern. Wichtig ist ein gesunder Lebensstil:
Ausgewogen ernähren: Achten Sie auf eine gesunde Mischkost mit viel Obst und Gemüse. Dadurch erhält Ihr Körper viele Vitamine und Mineralstoffe, die auch wichtig für eine gesunde Herzfunktion sind.
Genussgifte einschränken: Verzichten Sie Ihrem Herzen zuliebe auf Rauchen, und schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein. Auch Koffein kann den Spiegel des Stresshormons Cortisol erhöhen. Genießen Sie daher Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke nur in Maßen.
Ausreichend bewegen: Ein ideales Training für Herz und Kreislauf ist Laufen, Walken, Rad fahren oder Schwimmen – am besten mehrmals die Woche für mindestens 30 Minuten. Dabei Ihr Herz bitte nicht überfordern! Sie sollten während des Trainings sprechen können, ohne dabei außer Atem zu geraten. Gehen Sie so oft wie möglich zu Fuß.
Übergewicht abbauen: Crash-Diäten haben oft einen Jo-Jo-Effekt zur Folge und belasten zudem Herz und Kreislauf. Besser ist eine Gewichtsabnahme im Rahmen einer Ernährungsumstellung. Als Faustregel gilt: Wer seine Energiezufuhr um 500 Kilokalorien (kcal) unter seinen Energiebedarf senkt, nimmt in einer Woche ungefähr 0,5 Kilogramm (kg) ab.
Stress abbauen: Verbringen Sie mindestens zehn Minuten jeden Tag mit etwas, das Sie entspannt, wie zum Beispiel Lesen oder Spazierengehen. Lernen Sie ein Entspannungsverfahren, das Sie in akuten Stresssituationen gut einsetzen können, wie etwa die Progressive Muskelrelaxation (PMR).
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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.
Gesundheitsinformation des Bundes >https://gesund.bund.de/bluthochdruck
Techniker Krankenkasse >https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/herz-kreislauf-erkrankungen/bluthochdruck-2015754
Robert-Koch-Institut >https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2017_01_gesundheitliche_lage3.pdf?__blob=publicationFile