Magen, Darm & Verdauung bei Kindern

Magen, Darm & Verdauung bei Kindern

Bauchschmerzen und Durchfall zählen zu den häufigsten Beschwerden bei Kindern – glücklicherweise sind sie meistens harmlos und gehen rasch vorüber. Überwiegend stecken Magen-Darm-Infekte dahinter, manchmal auch Verdauungsprobleme oder Ängste.

Magen-Darm-Beschwerden – wenn Kinder unter Bauchweh leiden

„Aua, mein Bauch tut weh!“ Kaum etwas fürchten Eltern so sehr wie diesen Satz – und hoffen nur, dass die Waschmaschine in den nächsten Tagen nicht schlappmacht. Magen-Darm-Infekte treffen Kleinkinder besonders leicht, denn ihr Immunsystem kennt noch nicht viele Erreger. In den ersten drei Lebensjahren erwischt es sie im Durchschnitt ein- bis zweimal jährlich. Die meisten Magen-Darm-Infekte werden von Viren verursacht, manchmal sind auch Bakterien schuld. Gemeinsam ist allen Erregern, dass sie die Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt angreifen. Die Schädigung der Magenschleimhaut kann dann im Gehirn Übelkeit und Brechreiz auslösen. Durch Erbrechen versucht der Körper, die unerwünschten Eindringlinge möglichst rasch wieder loszuwerden. Der starke Durchfall entsteht hingegen, weil die angegriffenen Schleimhautzellen im Darm ihre Arbeit nicht mehr richtig erledigen können.

In Kitas und Schulen sind häufig hoch ansteckende Noroviren die Übeltäter. Sie werden durch Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragen und lösen heftigen Durchfall und schwallartiges Erbrechen aus. Glücklicherweise dauern die Beschwerden bei Magen-Darm-Infekten selten länger als zwei bis drei Tage an, betroffene Kinder haben meist auch nur leichtes Fieber.

Was hilft Kindern bei Magen-Darm-Infekten?

Trinken, trinken, trinken! Denn das Kind verliert jetzt sehr viel Flüssigkeit. Am besten bieten wir gesüßten Kamillentee an, der die gereizte Magenschleimhaut etwas besänftigt – und stilles Mineralwasser. Doch oft behalten die Kinder im akuten Krankheitsstadium kaum etwas bei sich, Babys verweigern das Trinken manchmal komplett. Das ist kritisch, denn bei ihnen kann heftiger Brechdurchfall schon innerhalb weniger Stunden zu starker Austrocknung führen. Sie gehören dann unbedingt zum Kinderarzt und manchmal geht es nicht ohne Infusionen.

Auch bei älteren Kindern ist es absolut notwendig, die verlorene Menge an Flüssigkeit und Mineralstoffen im Blut (Elektrolyte) rasch zu ersetzen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) rät deshalb ganz klar zu speziellen Trinklösungen aus Salz (Natrium) und Traubenzucker (Glukose), denn nur mit Hilfe der richtigen Elektrolyt-Glukose-Mischung kann der Darm getrunkenes Wasser optimal aufnehmen. Trinklösungen im richtigen Mischungsverhältnis gibt es in Apotheken – sogar extra für Kinder mit leckerem Fruchtgeschmack. Damit das Kind nicht sofort alles wieder von sich gibt, verabreichen wir die Lösung am besten schön langsam, möglichst teelöffelweise.

Daneben helfen natürlich vor allem unsere Aufmerksamkeit, ein gemütliches Lager im Bett oder auf dem Sofa und viele Kuscheleinheiten beim Gesundwerden. Ein warmes Kirschkernkissen entspannt das schmerzende Bäuchlein zusätzlich und tut den meisten Kindern gut.

Sobald die Beschwerden abklingen, dürfen die Kleinen wieder ihr gewohntes Essen genießen. In den ersten Tagen freut sich das Verdauungssystem über stärkehaltige Produkte wie Nudeln, Haferflocken, Kartoffeln, Brot oder Zwieback. Sehr zuckrige Leckereien und Getränke sollten erstmal außen vor bleiben.

 

Wichtig: Bei untypischen Symptomen gehört das Kind in ärztliche Behandlung. Insbesondere bei Bauchschmerzen fern vom Bauchnabel, nächtlichem Aufwachen wegen Bauchschmerzen, wellenförmigen Bauchschmerzen mit Schweißausbrüchen, Beschwerden beim Pipimachen, Blut im Stuhl oder im Erbrochenen, anhaltendem oder häufigem Durchfall über mehr als 4 Wochen und immer wiederkehrendem Fieber.

Verdauungsprobleme – Blähungen, Durchfall und Verstopfung

Nicht immer sind Krankheitserreger schuld am Bauchzwicken unserer Kinder. Wenn sie sich ansonsten nicht krank fühlen und die Beschwerden regelmäßig auftreten, steckt oft etwas anderes dahinter: Ihr Verdauungssystem arbeitet schlicht noch nicht so effektiv wie bei Erwachsenen. Ihre Magensäure etwa ist weniger stark konzentriert und passt sich erst allmählich den familiären Essgewohnheiten an. Kleinkindern tun wir deshalb einen großen Gefallen, wenn wir nicht zu viele verschiedene Lebensmittel in einer Mahlzeit kombinieren. Scharfe Gewürze wie Pfeffer und Chili, Knoblauch oder blähende Lebensmittel wie Kohl und Zwiebeln verwenden wir auch lieber nur sparsam, um das kindliche Verdauungssystem nicht zu überfordern und damit Bauchweh und Blähungen zu riskieren.

Ein häufiger Grund für Durchfall bei Kindern ist übrigens zu viel Fett im Essen. Ab dem Schulalter reagiert zudem jedes 5. Kind empfindlich auf Milchzucker (Laktose) – vor allem trifft es Familien aus Asien und Südeuropa. Wer einen Zusammenhang der Beschwerden mit einer möglichen Unverträglichkeit vermutet, kann Milchzucker für 1 – 2 Wochen aus dem Speiseplan des Kindes streichen und schauen, ob sich etwas verändert.

Kindern, die unter Verstopfung leiden, hilft wiederum Leinsamen im Müsli oder Joghurt sehr gut. Zusätzlich unbedingt darauf achten, dass die Kinder ausreichend trinken – möglichst Wasser oder ungesüßten Tee.

Wenn Ängste und Stress Bauchweh machen

Einige besonders sensible Kinder reagieren auch auf Stresssituationen mit Bauchgrummeln: Überforderung, Ängste und Ärger, aber auch Aufregung und große Vorfreude verstärken die Darmbewegungen. Dann klagen die Kinder über Bauchweh oder Durchfall. Hier gilt es, genau zu schauen, wie es dem Kind psychisch geht. Vielleicht braucht es insgesamt mehr Aufmerksamkeit, wir müssen vorhandenen Leistungsdruck senken oder einfach in der akuten Situation beruhigen und ablenken. Manchen Kindern hilft es, wenn sie verstehen, was da gerade in ihrem Bauch passiert.

Wie die Naturheilkunde Kindern mit Bauchweh hilft

Zu den klassischen Hausmitteln bei Bauchweh und Durchfall zählen geriebener Apfel und Kamillentee. Und das ist kein Zufall. Auch die Naturheilkunde macht sich die Wirkstoffe dieser beiden Pflanzen zunutze.

Apfelpektine – lösliche Ballaststoffe des Apfels – bilden einen Schutzfilm auf der Darmschleimhaut und binden zudem Krankheitserreger und Giftstoffe, so dass sie rasch ausgeschieden werden können. Kamillenextrakt beruhigt das gereizte Verdauungssystem und kann effektiv Bauchkrämpfe und Entzündungen lindern. Beide Pflanzenstoffe sind zudem auch in konzentrierter Form für Kinder sehr gut verträglich.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt/Therapeuten oder Apotheker. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.

Quellenangaben

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Magen-Darm-Infektionen. >https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/krankheitsbilder/magen-darm-infektionen.html
Elterninformation der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jungendmedizin e.V.(DGKJ): "Mein Kind hat Durchfall", 2019
Elterninformation der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jungendmedizin e.V.(DGKJ): "Mein Kind hat Bauchschmerzen", 2019