Haarprobleme

Haarprobleme

Schönes, volles Haar steht für gutes Aussehen, Vitalität und Jugendlichkeit. Doch was bedeutet es, wenn das Haar stumpf und immer dünner wird oder gar ausfällt? Haarprobleme können Frauen und Männer jeden Alters treffen und sind ausgesprochen belastend. Oft erscheinen sie als kosmetisches Problem, sind aber meist ein Hinweis auf eine gesundheitliche Störung. Für beides gibt es zum Glück gut wirksame Lösungen.

Haarprobleme – warum darunter auch die Seele leidet

Das Haar befindet sich in einem ständigen Auf- und Abbauprozess. Von unseren etwa 100.000 Kopfhaaren werden täglich 60 bis 100 Haare abgestoßen, die anderen stecken in einer Ruhe- oder Wachstumsphase. Idealerweise sprießen aus den Haarwurzeln, die von schützenden Follikeln umgeben sind, immer neue, gesunde Haare. Es kann aber passieren, dass plötzlich mehr Haare als üblich ausfallen (ab mehr als 100 pro Tag spricht man von Haarausfall) oder sich lichte Stellen bilden. Oft ist das Haar dann auch feiner, brüchiger und verliert an Glanz. In manchen Fällen liegt es an falscher Pflege oder strapaziösen Styling-Methoden. Meist aber sind die hormonelle Situation, Nährstoffmangel, Stress oder andere gesundheitlich relevante Faktoren die Ursache. Da unser Haar eng mit Selbstbild und Selbstwertgefühl verbunden ist, ziehen Haarprobleme oft auch die Seele in Mitleidenschaft.

Die häufigsten Haarprobleme

Besondere Belastungen, Lebensphasen und -umstände können das Haarwachstum und die Haarqualität beeinträchtigen. Die häufigsten Haarprobleme und ihre Ursachen:

  • Hormonell-erblicher Haarausfall (androgenetische Alopezie): Betroffen sind etwa 70 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen. Bei Männern bilden sich Geheimratsrecken und eine Glatze, bei Frauen lichtet sich das Haar am Scheitel. Ursache ist eine genetisch bedingte Empfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber männlichen Hormonen. Sie reagiert auf diese Androgene, verkümmert und bildet keinen oder nur spärlichen Nachwuchs. Da auch der weibliche Körper über Androgene verfügt, sind Frauen ebenfalls betroffen.
  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata): Hier zeigen sich einzelne, runde Kahlstellen. Sie sind oft Folge einer Autoimmunreaktion, bei der körpereigene Immunzellen die Follikel angreifen und Wurzeln schädigen.
  • Diffuser Haarausfall (Alopecia diffusa): Dieser gleichmäßige Haarausfall hat verschiedenste Ursachen. Sie reichen von hormonellen Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Pille) über Nebenwirkung von Medikamenten (z. B. Betablocker, Schilddrüsenhormone) bis zur Schwächung des Immunsystems durch Erkrankungen oder Operationen. Stress, Nährstoffmangel oder auch eine Kombination mehrerer Faktoren können ebenfalls dahinterstecken. Hin und wieder kommt es zu saisonalem Haarausfall – z. B. im Herbst und Winter, wenn UV-Strahlen im Sommer das Haar geschädigt haben. Da das Haar immer zeitverzögert reagiert, tritt er erst einige Monate nach der Belastung auf.
  • Schuppen: Trockene, weiße oder gelbliche, fettige Schuppen sind ein Hinweis auf einen Kopfhautpilz, der als häufigste Ursache von Schuppen gilt. Der Pilz führt meist auch zu Rötungen auf der Kopfhaut und Juckreiz.
  • Stumpfes, brüchiges Haar: Verliert das Haar an Glanz und brechen vor allem die Spitzen ab, steckt meist ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie z. B. Zink, Selen, Eisen und Biotin (Vitamin B7) dahinter. Der Haarwurzel fehlt dann die Kraft von innen. Auch falsche Pflege, Dauerwellen, Colorationen, heißes Föhnen, Sonne und Salzwasser können die Haarstruktur schädigen und den Glanz rauben.

Tipps bei Haarproblemen

Achtsamkeit, ein gesunder Lebensstil und ärztliche Unterstützung helfen, Haarprobleme zu lösen. Unsere Tipps:

  • Ausgewogene Ernährung:  Die Zellen der Haarwurzel sind auf eine gute Versorgung mit Nährstoffen angewiesen. Eine besonders wichtige Rolle spielen Biotin (in Nüssen, Eigelb, Haferflocken), Zink (in Kürbiskernen, Leinsamen, Käse), Selen (in Meeresfischen, Fleisch, Paranüssen) und Eisen (in Rindfleisch, Leber, Hülsenfrüchten). In einer ausgewogenen Ernährung sind sie in der Regel ausreichend vertreten. Vermeiden sollte man strenge Diäten oder einseitige Ernährung.
  • Kopf-Massagen: Sie regen die Durchblutung der Kopfhaut und somit die Mikrozirkulation an – die Haarwurzeln werden besser mit Nährstoffen versorgt
  • Stressabbau: Bewusste Pausen im Alltag und Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training tun auch dem Haar gut. Untersuchungen zeigen, dass Stress zu entzündlichen Reaktionen in der Haarwurzel führt, die Haarausfall begünstigen.
  • Chemischen Stress vermeiden: Colorationen, Strähnchen-Produkte und Dauerwellen enthalten aggressive Wirkstoffe, die Kopfhaut und Haarstruktur angreifen.
  • Sanfte Pflege: Milde und den Haareigenschaften entsprechende Shampoos, Spülungen und Masken verwenden. Mit heißem Wasser sparsam umgehen, da es die Kopfhaut reizt. Haare sanft im Handtuch trocken drücken, nicht rubbeln
  • Schonendes Styling: Föhn immer auf etwa 20 Zentimeter Abstand halten, Hot-Styling mit Glättern und Lockenstäben möglichst vermeiden oder zumindest Hitzeschutz-Produkte verwenden.
  • Schutz: Sonne, Salz- und Chlorwasser trocknen aus und rauben Glanz. Sonnenschutz fürs Haar verwenden, nach dem Baden das Haar ausspülen. Sonnenhut nicht vergessen, denn auch die Kopfhaut kann verbrennen.
  • Ärztlichen Rat einholen: Bei Haarausfall, starker Schuppenbildung oder Kopfhautjucken einen Dermatologen zu Rate ziehen. Er untersucht die Kopfhaut, macht eine Haaranalyse, prüft eingenommene Medikamente und die Blutwerte. Die Blutwerte geben Auskunft, ob z. B. Hormone oder Nähstoffmangel die Ursache sind. Je nach Befund kann der Arzt dann gezielt Mittel verordnen, die das Haarproblem lösen.

Wie die Naturheilkunde bei Haarproblemen helfen kann

Aus der Natur kommen sanfte Lösungen für Haarprobleme. Da schönes Haar und gesunde Kopfhaut eng zusammenhängen, bieten sich Haarmasken und Kopfhautmassagen mit pflanzlichen Ölen an: So kann Kokosöl einen Kopfhautpilz lindern, Arganöl wirkt reizlindernd und feuchtigkeitsspendend. Es eignet sich auch für die Pflege brüchiger Spitzen.

Spülungen mit Apfelessig oder Brennnesseltee lassen das Haar wieder schön glänzen. Bockshornklee, z. B. als Tee oder Gewürzkraut, kann aufgrund seiner hohen Anteile an Vitaminen, Zink und Eisen das Haarwachstum unterstützen.

Apropos Vitamine, Zink, Eisen und Co.: Wenn eine ausgewogene Ernährung mit allen haarwichtigen Mikronährstoffen aufgrund von Krankheit oder besonderen Lebensumständen nicht möglich ist, können Nahrungsergänzungsmittel helfen, Defizite zu vermeiden.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.

Quellenangaben

>https://www.haut.de/haar/grundlagen/das-wachstum-des-haares/">https://www.haut.de/haar/grundlagen/das-wachstum-des-haares/
>https://www.aerzteblatt.de/archiv/179396/Diagnostik-und-Therapie-von-Haar-und-Kopfhauterkrankungen">https://www.aerzteblatt.de/archiv/179396/Diagnostik-und-Therapie-von-Haar-und-Kopfhauterkrankungen
>https://www.bvdd.de/aktuelles-presse/presse-newsletter/details/wenn-hormone-das-haarwachstum-stoeren/">https://www.bvdd.de/aktuelles-presse/presse-newsletter/details/wenn-hormone-das-haarwachstum-stoeren/