Leber

Leber

Die Leber (medizinisch: Hepar) ist die größte Drüse des Körpers auf der rechten Seite dicht unter dem Zwerchfell gelegen, sodass sie jede Atembewegung mitmacht. Folgt man mit vorderer Kante dem Rippenbogen und rechts mit linkem Lappen, der kleiner ist, über die Mittellinie hinweg, dann hat man die Leber. An ihrer Unterseite, der Mitte zu, die Gallenblase, mit der sie ein Gang verbindet, der sich zum Dünndarm fortsetzt.

Die Leber – das unterschätzte Organ

Nichts in unserem Körper ist einfach nur da. Jedes Körperteil, jedes Organ erfüllt bestimmte Funktionen. Die Leber ist unsere größte Drüse und maßgeblich am Stoffwechsel beteiligt. Und sie leistet Großes! Ohne sie geht nichts: die Leber produziert gut 700 Milliliter Gallenflüssigkeit, die für die Verdauung und das Zerlegen von Nahrungsfetten dient, ist für den Aufbau von Eiweißen zuständig, kümmert sich um einen ausgeglichenen Hormonhaushalt und übernimmt als Immunpolizei wichtige Funktionen im Abwehrsystem.

 

Was der Darm an Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten aufnimmt, wird zur Leber weitergeleitet, die sofort mit diesen Substanzen arbeitet. Sie baut sie um und ab, speichert wichtige Nährstoffe ein und verwertet sie weiter. Medikamente, Alkohol und Schadstoffe werden von ihr gewissermaßen genauer unter die Lupe genommen, ausgewertet und entsprechend verarbeitet. Das heißt, die Leber ist auch zentral an der Entgiftung unseres Körpers beteiligt.

 

Somit ist klar, die Leber ist ein organisches Multitalent und viel beschäftigt, daher sollte sie unbedingt mit Bedacht behandelt werden. Sie erleichtert unsere Bedenkenlosigkeit jedoch dadurch, dass sie, selbst wenn sie schon auf die eine oder andere Art geschädigt ist, mit den verbleibenden gesunden Zellen ihre Funktionen aufrechterhält und ihre Arbeit verrichtet. Wir bekommen nichts mit, da sie ein weitestgehend schmerzunempfindliches Organ ist. Somit spüren wir erst dann, dass etwas mit der Leber nicht stimmt, wenn sie bereits stark geschädigt ist. Die Folge sind chronische oder akute Leberschädigungen.

Wenn es der Leber zu viel wird

Es ist im Grunde ganz einfach: zu viel Fett, zu viel Alkohol, zu viel Zucker, zu viel sonstige Genussmittel. Die Fettleber steht ganz oben auf der Liste der im Bewusstsein geläufigsten Lebererkrankungen. Zwar wird zwischen der alkoholischen und der nichtalkoholischen Fettleber unterschieden, eine eindeutige Zuordnung ist jedoch nicht immer leicht. Landen mehr Fette oder Gifte in der Leber, als sie verarbeiten kann, kommt es zur Ablagerung von zusätzlichem Fett im Lebergewebe.

Häufige Lebererkrankungen – Merkmale und Symptome

Oftmals in Kombination auftretende Ursachen sind:

  • falsche Ernährung,
  • Bewegungsmangel,
  • Übergewicht,
  • Alkohol,
  • Diabetes mellitus

In Deutschland weit verbreitet – ungefähr eine Million Mal – ist die Leberentzündung, medizinisch Hepatitis genannt.

Eine Hepatitis entsteht häufig durch:

  • eine Fettleber, oft in Verbindung mit Diabetes mellitus,
  • Hepatitisviren A, B, C, D, oder E,
  • Alkohol,
  • Giftstoffe,
  • Medikamente,
  • Gallenwegsentzündungen,
  • Bakterien,
  • Parasiten,
  • andere Viren,
  • angeborene Defekte wie Autoimmunkrankheiten.

 

Da die Symptome Juckreiz, Abgeschlagenheit oder ein Druckgefühl im Oberbauch unspezifisch sind, bleibt die Erkrankung oft unerkannt. Schwere Fälle sind mit Gelbfärbung der Haut und der Augen (Ikterus), starken Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen und großer Müdigkeit verbunden.

 

Aus einer akuten kann sich eine chronische Leberentzündung entwickeln, die leicht zu einer Leberzirrhose oder zu Leberzellkrebs führt. Bei der Zirrhose kommt es zunächst zu einer Fibrose, also einer Vermehrung von Bindegewebszellen, bei der sich das Gewebe verhärtet und die Leberzellen allmählich absterben. Dadurch schrumpft das Organ, und es kommt zur landläufig als Schrumpfleber bezeichneten Leberzirrhose. Ihr liegt zumeist überhöhter Alkoholkonsum zugrunde, allerdings können auch Hepatitisviren schuld sein.

 

Die Hepatitis A, B, C, D und E werden durch Viren ausgelöst und führen als B-, C-, D- und E-Versionen meist zu Leberzirrhose oder Leberzellkrebs. Aufgrund zu spät erkannter Hepatitiden und der damit verbundenen Leberschädigungen kann oft nur noch eine Transplantation helfen.

 

Die bekannte Gelbsucht, Fachbegriff Ikterus, ist das Ergebnis eines gestörten Bilirubinstoffwechsels, bei dem sich die Haut und Augen gelb färben. Bilirubin entsteht als Nebenprodukt beim Abbau roter Blutkörperchen in Leber und Milz. Funktioniert der Abtransport über die Gallenblase und den Verdauungstrakt nicht richtig, kommt es zur Gelbsucht, die ein Symptom diverser Lebererkrankungen ist.

 

Wie kann man einer Schädigung der Leber vorbeugen?

Jeder hat es in der Hand, seine Leber zu stärken. Natürlich bedeuten manche Maßnahmen leichte bis massive Einschnitte im Leben, da Gewohnheiten aufgegeben oder verändert werden müssen. Aber es geht ja schließlich um etwas Wichtiges: Lebensqualität, in manchen Fällen vielleicht sogar um das Leben selber.

 

So sollte zur Vermeidung von Leberproblemen oder gar Leberversagen unbedingt auf die oben bezeichneten Ursachen geachtet werden:

 

  1. Meiden Sie Fett, Drogen, Alkohol, Zucker, Medikamente, oder konsumieren Sie diese sehr in Maßen.
  2. Viren können auch über Geschlechtsverkehr übertragen werden. Daher sollten Kondome verwendet werden, wenn über mögliche Infektionen des Geschlechtspartners Ungewissheit besteht.
  3. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene, besonders bei Auslandsaufenthalten, sollten penibel beachtet werden.
  4. Vergiftungen, zum Beispiel durch unbekannte Pilze und Pflanzen können ebenfalls zu einem Leberversagen führen.

 

Sport stellt auch bei Lebererkrankungen eine geeignete Maßnahme dar, Problemen entgegenzuwirken. Vor allem kann damit gegen die Fettleber vorgegangen werden. Das Blut sollte regelmäßig bezüglich der Leberwerte untersucht werden, um frühzeitig eventuell erforderliche Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Stuhl- und Harnuntersuchungen unterstützen mögliche Diagnosen. Und gegen Viruserkrankungen wie Hepatitis A, B und D werden erfolgreich Schutzimpfungen eingesetzt.

Hält die Naturheilkunde Geheimwaffen für eine gesunde Leber bereit?

In der Behandlung von Lebererkrankungen haben sich neben klassischen pharmazeutischen Therapeutika auch Wirkstoffe aus der Natur etabliert. So kann zum Beispiel die Mariendistel, eine der am besten untersuchten Heilpflanzen überhaupt, in Form von Kapseln oder Teezubereitungen die Regeneration von Leberzellen fördern. Der in ihr enthaltene Wirkstoff Silymarin ist in der Lage, die Zellmembran der Leberzellen zu stabilisieren, wodurch das Eindringen von Zellgiften signifikant reduziert wird. Im Fall der Hepatitis C haben sich Infusionen mit Mariendistelpräparaten bewährt, da sie mitunter die Virenanzahl drastisch reduzieren. Bei Leberzirrhose, Fettleber und Fettleberhepatitis wurde unter der Gabe von Mariendistel eine deutlich erhöhte Überlebensrate festgestellt, und selbst Diabetesparameter wiesen eine wesentliche Verbesserung auf.

Auch Artischocke, Kurkuma und Löwenzahn finden in der Phytotherapie von Lebererkrankungen Anwendung. Von Schöllkraut rät die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft jedoch aufgrund der hohen Toxizität der Pflanze und einer möglichen Überdosierung dringend ab.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt/Therapeuten oder Apotheker. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.