Arthrose

Arthrose

Die Gelenke schmerzen, jede Bewegung tut weh – rund 12 Millionen Deutsche leiden unter Arthrose. Der Gelenkverschleiß ist hierzulande sogar der Hauptgrund für Frühverrentung. Darum sollte Betroffene schon bei den ersten Symptomen gegenwirken, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Arthrose – wenn fehlender Knorpel zu Gelenkschmerzen führt

Arthrose entsteht meist durch Abnutzung und falsche Belastung von Knochen, Gelenkkapseln, Bändern und Sehnen. Dadurch kann der Knorpel Schaden nehmen – oder sogar komplett verschwinden. Doch die Volkskrankheit kommt nicht plötzlich über Nacht, sondern meist schleichend. Oft macht sie anfangs keine Beschwerden und bleibt lange unbemerkt – obwohl im Röntgenbild schon Veränderungen sichtbar sind.

Als größte Risikofaktoren für Arthrose gelten altersbedingte Abnutzungsprozesse (verstärkt ab 45 Jahren), das weibliche Geschlecht, familiäre Veranlagung, Gelenkverletzungen, Sportunfälle, starkes Übergewicht und langjährige körperliche Fehlbelastungen sowie Krankheiten (Rheuma, Typ-2-Diabetes, Gicht). Ab 60 sind rund die Hälfte der Frauen von Gelenkarthrose betroffen, bei Männern ist dies nur bei jedem Dritten der Fall.

Welche Arten, Unterschiede und Merkmale von Arthrose gibt es?

Der Daumen pocht, der Ellbogen zwickt ­– praktisch jedes Gelenk kann im Körper vom Knorpelverschleiß betroffen sein. Besonders häufig tritt Arthrose aber an Fingern, Knien, Hüfte, Schultergelenken und Großzehen auf. Klassische Symptome des Volksleidens sind Schmerzen, Steifigkeitsgefühl, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen im betroffenen Gelenk.

Typisch für eine beginnende Abnutzung des Gelenkknorpels ist der Anlaufschmerz. Vor allem nach längerem Sitzen oder Liegen haben viele Arthrose-Patienten das Gefühl, dass ihre Gelenke „eingerostet“ sind – bei den ersten Schritten spüren sie dann Schmerzen. Auch Kraftlosigkeit – die Kaffeetasse fällt plötzlich aus der Hand, das Bein knickt ein – und Probleme beim An- und Ausziehen von Kleidung gehören zu charakteristischen Früh-Symptomen.

Schreitet die Krankheit voran, treten Beschwerden bereits bei leichten Alltagsbewegungen und im Ruhezustand auf. Auch Schwellungen am Gelenk (insbesondere nach Bewegung) können auftreten, wenn der betroffene Gelenkbereich sich entzündet. Bei Arthrose an den Händen kann es neben Schmerzen und Steifigkeitsgefühl zu harten Verdickungen (Knötchen) an den Mittel- oder Endgelenken der Finger oder am Grundgelenk des Daumens kommen.

Tipps & Tricks für einen besseren Umgang mit Arthrose

Arthrose ist zwar nicht heilbar, dennoch hat es jeder selbst in der Hand, die Arthrose aufzuhalten – oder zumindest deutlich zu verzögern.  

  • Runter mit Extra-Pfunden: Schon fünf Kilo Übergewicht verdoppeln das Risiko einer Knie-Arthrose. Abnehmen kann bei übergewichtigen Patienten die beschädigten Gelenke entlasten, den Verschleiß verlangsamen – und Beschwerden vorbeugen.
  • Wer rastet, der rostet: Regelmäßige Bewegung ist das A und O für geschmeidige Gelenke: Denn körperliche Aktivität kann den vorhandenen Knorpel schützen, die Mobilität des Gelenks verbessern und Schmerzen lindern. Ideale Sportarten bei Arthrose sind Nordic Walking, Radfahren, Aqua-Fitness, Schwimmen sowie Thai Chi. Optimale Dosis: Zwei bis dreimal pro Woche für mindestens 30 Minuten.
  • Vitamine nähren die Gelenke: Eine ausreichende Zufuhr mit Vitaminen kann Entzündungsprozessen in den Gelenken entgegenwirken. Vitamin C (in Zitrusfrüchten, rote Paprika, Kohlgemüse) trägt zur Regeneration der Knorpelmasse bei, Vitamin D (in Hering, Lachs, Hühnereigelb) unterstützt die Regulation des Knochenstoffwechsels.
  • Fisch auf den Tisch: Fetter Seefisch wie Lachs, Thunfisch, Hering und Makrele enthalten einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Sie unterstützen den Körper dabei, die Entzündung in den Gelenken zu bekämpfen. Wer keinen Fisch mag, kann alternativ zu Omega-3-haltigen Speiseölen greifen. Besonders empfehlenswert sind Leinöl, Rapsöl, Walnussöl und Hanföl. Optimale Gelenk-Dosis: zweimal pro Woche Seefisch auf den Teller oder 1 TL Öl pro Tag. 
  • Bei rotem Fleisch sehen die Gelenke rot: Arthrose-Kranke sollten um rotes Fleisch (vor allem Schwein) und Wurstprodukte lieber einen Bogen machen. Denn darin stecken jede Menge gelenkfeindlicher Stoffe wie die Arachidonsäure – diese kann Entzündungsprozesse in den Gelenken anheizen.

Wie kann mich die Naturheilkunde bei Arthrose unterstützen?

Gegen den Gelenkverschleiß bietet die Naturmedizin vielversprechende Heilpflanzen an, die den Verlauf der Arthrose lindern können – und damit auch ermöglichen die Dosis an Schmerzmedikamenten herabzusetzen. Besonders bewährt haben sich Präparate aus der Wurzel der Teufelskralle (Harpagophytum procumbens). Ihre Extrakte verfügen nachweislich über entzündungshemmende, abschwellende und leicht schmerzstillende Eigenschaften.

Eine weitere Pflanze mit Anti-Arthrose-Effekt ist die Weidenrinde. Sie enthält einen hohen Anteil an sogenannten Salicylaten – das sind Substanzen, die dem Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS) ähneln. Dank ihrer anti-entzündlichen und schmerzlindernden Wirkung können sie bei leichten Arthroseschmerzen helfen.

Auch eine begleitende homöopathische Behandlung kann Bewegungsschmerzen reduzieren. Zum Einsatz kommen hier vor allem die Mittel Rhus toxicodendron (Giftsumach), Ledum (Sumpfporst) und Formica Rufa (Ameisensäure) – ihre Wirkstoffe können gegen akute und chronische Gelenkbeschwerden helfen.

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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.

Quellenangaben

Arnold, Ingo: "Arthrose: Was gibt es Neues?", Dtsch. Ärzteblatt 2016
Härter, A.: "Gelenkbeschwerden durch Übergewicht", ifb-adipositas.de 2013
BMG Abschlussbericht: "Gesundheitliche Prävention bei Frauen in der zweiten Lebenshälfte - Band 2: Informationen und Handlungsempfehlungen für Frauen"