Wechseljahresbeschwerden
Wechseljahresbeschwerden
Im Alter von durchschnittlich 51 Jahren beginnen bei vielen Frauen die Wechseljahre. Ihre letzte Monatsblutung wird Menopause genannt. Hormonelle Umstellungen können aber auch deutlich früher einsetzen, etwa im Alter von 45 Jahren.
Die Wechseljahre können bei vielen Frauen auch zu Beschwerden führen. Kommt es zu typischen Symptomen, wünschen sich über 70 % der Frauen natürliche Hilfe.
Inhalt
Was passiert während der Wechseljahre im Körper?
Zum Hintergrund: Die Eierstöcke stellen ab der ersten Menstruation bis zur Menopause zwei wichtige Sexualhormone her: Östrogen und Progesteron. Beide sollen den Körper unter anderem auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten. Mit zunehmendem Alter lässt die Hormonproduktion nach. Auch der Eisprung wird seltener – und bleibt schließlich ganz aus. Es kommt zu keiner weiteren Monatsblutung; die Menopause ist eingetreten.
Welche Wechseljahresbeschwerden sind typisch?
Nicht alle Frauen leiden während der Wechseljahre an Symptomen. Oft bleiben sie frei von Beschwerden. Andere haben mit der Hormonumstellung zu kämpfen. Denn Östrogen und Progesteron steuern nicht nur den weiblichen Zyklus. Sie wirken auf zahlreiche Organsysteme, was unterschiedliche Beschwerden erklärt. Nicht selten können sich diese unangenehmen Beschwerden zu starken Belastungen entwickeln und zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
Hitzewallungen:
Besonders typisch für die Wechseljahre sind Hitzewallungen. Die Hitze breitet sich plötzlich und ohne äußeren Anlass aus. Meist beginnt es im Gesicht, geht weiter über den Hals und den Oberkörper. Solche Schweißausbrüche dauern nur wenige Minuten, wiederholen sich aber häufig. Auch Nachtschweiß kann hinzukommen. Oft folgt danach ein Frösteln. Manche Frauen leiden fünf Jahre lang an Hitzewallungen.
Weitere physische Symptome:
Der Östrogenmangel kann auch Schleimhäute im Körper verändern – was mit einem unangenehmen Gefühl der Trockenheit einhergeht. Manche Frauen klagen über Schmerzen beim Sex, andere haben mit trockenen Augen oder mit einem trockenen Mund zu kämpfen. Auch die Harnröhre und die Blase können betroffen sein, indem Beschwerden beim Wasserlassen auftreten.
Psychische Symptome:
Die Hormonumstellung betrifft auch kognitive Fähigkeiten. Schlafstörungen, Gedächtnisstörungen, depressive Verstimmungen oder Stimmungsschwankungen sind für die Wechseljahre typische Symptome.
Und nicht zuletzt erhöht sich ab den Wechseljahren das Osteoporose-Risiko
Was können Sie gegen Wechseljahresbeschwerden tun?
Bei Wechseljahresbeschwerden können Sie selbst aktiv werden. Achten Sie auf einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung, abwechslungsreicher, gesunder Ernährung und ausreichendem Schlaf. Die wichtigsten Details:
- Sport: Von körperlicher Aktivität profitieren Frauen mehrfach. Krafttraining stärkt die Knochen und Muskeln: eine Möglichkeit, um das Osteoporose-Risiko zu minimieren. Ausdauertraining kann Schlafstörungen oder psychosomatische Beschwerden lindern.
- Schlaf: Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter schlechtem Schlaf. Zwar verringert sich das Schlafbedürfnis mit zunehmendem Alter. Ein erholsamer Schlaf ist dennoch wichtig. Doch genau der wird durch die hormonellen Umstellungen erschwert. Regelmäßiger Sport, vor allem Ausdauersport, tut ebenfalls gut. Und ein dunkles, nicht zu warmes Schlafzimmer verbessert die Nachtruhe.
- Genussmittel: Alkohol und Nikotin sollten Sie besser meiden. Außerdem scheint Koffein typische Wechseljahresbeschwerden zu verstärken.
- Ernährung: Allgemeine Empfehlungen kommen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie rät zu mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag. Bei Getreideprodukten sollte die Vollkorn-Variante bevorzugt werden. Pflanzliche Öle ergänzen den Speiseplan. Milch und Milchprodukte sollten täglich und Fisch ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Bei Fleisch sollte der Konsum auf 300 bis 600 Gramm pro Woche begrenzt werden. Wer an Übergewicht leidet, sollte den Body Mass Index normalisieren, um Herz-Kreislauf-Risiken zu minimieren. Untergewicht wiederum scheint die Gefahr von Knochenbrüchen zu erhöhen.
Wie kann man Wechseljahresbeschwerden natürlich behandeln?
Traubensilberkerze: Cimicifuga racemosa, so der botanische Name, wird in Form von Extrakten zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden angeboten.
Der Sibirische Rhabarber (Rheum rhaponticum) gehört ebenfalls zu den traditionellen Heilpflanzen. Er enthält Phytoöstrogene.
Auch das Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine bekannte Heilpflanze in Zusammenhang mit Wechseljahresbeschwerden. Die Leitlinie nennt mögliche Effekte bei Hitzewallungen. Recht gut untersucht wurden standardisierte Johanniskraut-Extrakte auch bei Personen mit leichten und mittelschweren depressiven Symptomen. Eine Erstdiagnose gehört in ärztliche Hand.
Speziell gegen Schlafbeschwerden können Präparate mit Hopfen (Humulus lupulus), Baldrian (Valeriana officinalis), Melisse (Melissa officinalis), Passionsblume (Passiflora incarnata), Lavendel (Lavandula angustifolia) und viele mehr helfen.
Was kann noch gegen eine übermäßige Schweißproduktion helfen?
Besonders unangenehm ist die übermäßige Schweißproduktion während der Hitzewallungen. Zahlreiche Hausmittel sollen helfen, unangenehme Gerüche zu vermeiden: erkalteter Salbeitee (Salvia officinalis), ein Absud aus Eichenrinde (Quercus robur) oder aus Walnussblättern (Juglans regia), mit Wasser verdünnter Apfelessig, Zitronenscheiben oder Natron (Natriumhydrogencarbonat). Machen Sie die Probe aufs Exempel!
Welche Entspannungstechniken können Sie bei Wechseljahresbeschwerden ausprobieren?

Nicht zuletzt bieten Entspannungstechniken natürliche Hilfe gegen Wechseljahresbeschwerden. Ziel ist immer, Stress, der mit Hitzewallungen oder mit anderen Beschwerden durch Wechseljahre bei der Frau in Verbindung steht, zu verringern.
Oft fehlen wissenschaftliche Studien, um zu beurteilen, welchen Nutzen ein bestimmtes Verfahren bringt. Viele Frauen berichten aber von positiven Effekten. Machen Sie die Probe aufs Exempel, testen Sie beispielsweise Yoga, Tai-Chi oder Atemtechniken. Auch die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson kann dazu beitragen, den Alltagsstress zu verringern. Die Leitlinie selbst rät auch zu Achtsamkeit. Hier geht es darum, die gesamte Achtsamkeit auf den Moment zu lenken, ohne diesen zu bewerten – und ohne sich von anderen Reizen ablenken zu lassen.
Wann ist ein Arztbesuch wichtig?
Generell empfiehlt sich bei Beschwerden Rücksprache mit dem Arzt zu halten. Ärztinnen oder Ärzte untersuchen Patientinnen zuerst gründlich und leiten entsprechende Therapiemaßnahmen ab. Dabei stehen sowohl pflanzliche Arzneimittel zur Verfügung als auch die Verschreibung einer Hormonersatztherapie. Bei einer Hormonersatztherapie werden Östrogene und ggf. auch Progesteron aufgrund des Hormonmangels zugeführt, z. B. in Form von Tabletten oder als auch Gele zum Auftragen auf die Haut. Gemeinsam mit der Patientin besprechen der Frauenarzt bzw. die Frauenärztin Nutzen und Risiken. Heute lautet das Prinzip, Hormone in der niedrigsten noch sinnvollen Dosierung und nur zeitlich befristet einzusetzen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind während der Therapie wichtig.
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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt/Therapeuten oder Apotheker. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.