Muskelkater: Ursachen, Linderung und Vorbeugung

Muskelkater: Ursachen, Linderung und Vorbeugung

Was Muskelkater verursacht, wie lange er dauert und welche Maßnahmen zur Linderung und Prävention helfen.

Muskelkater tritt oft nach ungewohnten körperlichen Belastungen auf. Die richtigen Maßnahmen können die Regeneration beschleunigen und die Beschwerden lindern. Erfahren Sie, wie Sie Muskelkater vorbeugen und behandeln können.

Was ist Muskelkater?

Muskelkater ist eine schmerzhafte, oft brennende oder ziehende Empfindung in den Muskeln, die typischerweise zwölf bis 24 Stunden nach ungewohnter oder intensiver körperlicher Belastung auftritt. Er entsteht durch winzige Verletzungen (Mikrotraumata) in den Muskelfasern, die durch die Belastung entstehen. Diese Mikrorisse führen zu Entzündungsreaktionen, die Schwellungen infolge von Flüssigkeitsansammlungen im Muskel verursachen. Das löst die charakteristischen Beschwerden aus. Muskelkater ist in der Regel harmlos und klingt nach wenigen Tagen von selbst wieder ab.1,2

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Ursachen von Muskelkater

Muskelkater entsteht in der Regel durch ungewohnte oder intensive körperliche Belastung, die die Muskeln über das normale Maß hinaus beansprucht. Es gibt mehrere Ursachen, die für diesen Zustand verantwortlich sind oder ihn begünstigen:2

  • Mikrotraumata der Muskelfasern: Durch intensive und / oder dauerhafte Belastung können winzige Risse in den Muskelfasern entstehen. Diese sogenannten Mikrotraumata verursachen kleine Verletzungen in den Muskelzellen, was den Beginn der Entzündungsreaktionen markiert.3,4
  • Entzündungsprozesse: Die Mikrotraumata aktivieren das Immunsystem, das Entzündungsmediatoren (wie Prostaglandine) freisetzt. Diese Stoffe tragen dazu bei, dass die betroffenen Muskeln anschwellen und der Schmerz entsteht. Die Entzündung ist Teil des natürlichen Heilungsprozesses und führt dazu, dass der Muskel in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Belastung empfindlicher wird.4
  • Überanstrengung: Wird der Körper mit Bewegungen oder Belastungen konfrontiert, die er nicht gewohnt ist – etwa beim Einstieg in ein intensives Training oder nach einer langen Pause – sind die Muskeln besonders anfällig für Mikrotraumata. Diese Überlastung führt zu stärkeren und häufigeren Muskelverletzungen, was einen Muskelkater begünstigt.5
  • Bestimmte Bewegungen: Bei exzentrischen Bewegungen, bei denen sich der Muskel während der Kontraktion gleichzeitig dehnt (zum Beispiel beim Bergabgehen oder beim Abbremsen einer Bewegung), sind die Muskelfasern besonders beansprucht. Diese Art der Bewegung sorgt dafür, dass die Fasern stärker gedehnt werden, was die Wahrscheinlichkeit von Mikrorissen erhöht und den Muskelkater verstärken kann.3

Wissens-Box:

Früher gingen Fachleute davon aus, dass Muskelkater durch die Ansammlung von Laktat (Milchsäure) in den Muskeln verursacht wird. Das ist mittlerweile weitgehend widerlegt. Heute weiß man, dass Muskelkater vielmehr durch Mikroverletzungen in den Muskelfasern und Entzündungsprozesse entsteht. Es wird zudem vermutet, dass Östrogen eine schützende Wirkung auf die Muskelfasern hat, was erklären könnte, warum Frauen tendenziell weniger anfällig für Muskelkater sind als Männer. Die wissenschaftlichen Nachweise dafür sind aktuell jedoch nicht eindeutig.3,5,11,12,13

Was hilft bei Muskelkater?

Sie können einen Muskelkater durch verschiedene Ansätze lindern. Eine gängige Methode sind Wärmebehandlungen, wie zum Beispiel ein warmes Bad, eine warme Dusche oder ein Saunagang. Die Wärme fördert die Durchblutung, entspannt die Muskeln und lindert so Spannungen und Schmerzen.2

Leichte Bewegung kann ebenfalls sehr hilfreich sein, um die Regeneration zu unterstützen. Obwohl es verlockend ist, sich zu schonen, ist völlige Ruhe oft kontraproduktiv. Sanfte Aktivitäten wie Spazierengehen oder leichtes Dehnen helfen, die Blutzirkulation zu fördern und verhindern, dass sich die Muskeln verspannen. Es ist jedoch wichtig, sich nicht zu sehr anzustrengen – der Fokus sollte auf lockeren Bewegungen liegen, die den Muskel sanft aktivieren, ohne zusätzlichen Stress zu verursachen.2

Ein weiterer häufig genannter Tipp ist die Einnahme von Magnesium, da es eine Rolle bei der Muskelentspannung spielt. Magnesium kann helfen, Muskelkrämpfe zu verhindern und die Muskeln zu beruhigen. Obwohl es keinen direkten Einfluss auf die Heilung von Muskelkater hat, kann es in bestimmten Fällen unterstützend wirken, insbesondere, wenn der Körper aufgrund von intensivem Training oder unzureichender Ernährung an einem Magnesiummangel leidet.6,7

Frau entspannt sich in der Badewanne, um Muskelkater nach dem Sport zu lindern.

So lässt sich Muskelkater vermeiden

Muskelkater lässt sich durch gezielte Vorbeugung weitgehend vermeiden oder zumindest abschwächen. Wichtig ist das Aufwärmen vor dem Training. Dadurch wird die Muskulatur besser durchblutet und auf die bevorstehende Belastung vorbereitet, was das Risiko für Mikroverletzungen verringern kann.2

Außerdem gilt es, die Intensität des Trainings langsam zu steigern. Wer die Trainingsbelastung allmählich erhöht, gibt den Muskeln die nötige Zeit, sich anzupassen und sich stärker und widerstandsfähiger zu entwickeln. Eine plötzliche, intensive Belastung ist oft die Ursache für Muskelkater, da sie Muskeln und Muskelfasern überfordern kann. Durch eine schrittweise Steigerung kann das Risiko für Muskelkater deutlich reduziert werden.3

(Kein) Muskelkater beim Training

Bei Muskelkater stellt sich oft die Frage, ob man weiter trainieren sollte oder lieber pausieren sollte. Generell gilt: Leichte Bewegung ist besser als intensives Training. Wer Muskelkater hat, sollte den betroffenen Muskel keinesfalls überlasten. Sanfte Bewegung wie Spazierengehen, lockeres Radfahren oder leichtes Dehnen helfen, die Durchblutung zu fördern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Intensives Training mit hohen Belastungen sollte vermieden werden, da das die Muskeln zusätzlich strapazieren und die Regeneration verlangsamen kann.3,8

Oft taucht auch die Frage auf, ob es ein Zeichen für unzureichendes Training ist, wenn man nach dem Training keinen Muskelkater hat. Es ist nicht negativ, wenn Sie nach dem Training keinen Muskelkater verspüren. Denn Studien haben gezeigt, dass die Mikroverletzungen des Muskelkaters für den weiteren Muskelaufbau nicht notwendig sind. Das Fehlen von Muskelkater kann also auch ein gutes Zeichen sein.9,10

So lange dauert der Muskelkater

Die Dauer eines Muskelkaters liegt in der Regel zwischen drei und sieben Tagen, wobei die Symptome in den ersten 48 Stunden nach der Belastung am stärksten sind. Danach klingt der Schmerz allmählich ab, da die Muskeln mit der Zeit heilen und die Entzündungsreaktionen zurückgehen.3

Um die Regeneration zu beschleunigen, kann es helfen, den betroffenen Muskel durch leichte Bewegung zu aktivieren. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung, die reich an Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann die Muskelregeneration beschleunigen.3

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.

Quellenangaben

 1Deutsche Rheuma-Liga: Muskelkater. Link (Abruf: 20.01.2025)
 2Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Muskelkater. 2019 Link (Abruf: 20.01.2025)
 3Jakimov, Patrik: Muskelkater – der schleichende Schmerz. Universität Siegen 2021  Link (Abruf: 20.01.2025)
 4Mense, Siegfried: Muskelschmerz. In: ärzteblatt.de 2008 Link (Abruf: 20.01.2025)
 5Böning, Dieter: Muskelkater. In: ärzteblatt.de 2002 Link (Abruf: 20.01.2025)
 6Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Muskelkrampf, -verhärtung & Muskuläre Dysbalancen. 2019 Link (Abruf: 20.01.2025)
 7Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Magnesium. 2024 Link (Abruf: 20.01.2025)
 8Stiftung Gesundheitswissen: Was ist Muskelkater und wie werde ich ihn wieder los? 2021 Link (Abruf: 20.01.2025)
 9Damas, F., et al.: The development of skeletal muscle hypertrophy through resistance training: the role of muscle damage and muscle protein synthesis. In: European Journal of Applied 
hysiology 2018 Link (Abruf: 20.01.2025)
10Flann, K. L., et al.: Muscle damage and muscle remodeling: no pain, no gain? In: The Journal of experimental biology 2011 Link (Abruf: 20.01.2025)
11Thompson, H.S. et al.: The effects of oral contraceptives on delayed onset muscle soreness following exercise. In: Contraception 1997 Link (Abruf: 20.01.2025)
12Mackay, K. et al.: Effects of oral contraceptive use on female sexual salivary hormones and indirect markers of muscle damage following eccentric cycling in women. In: Eur J Appl Physiol 2019 Link (Abruf: 20.01.2025)
13Carter, A. et al.: Influence of estrogen on markers of muscle tissue damage following eccentric exercise. In: Fiziol Cheloveka 2001 Link (Abruf: 20.01.2025)