Astaxanthin

Astaxanthin

Astaxanthin ist ein natürlicher Pflanzenfarbstoff, der besonders starke antioxidative und damit zellschützende Eigenschaften besitzt. Er gehört zu den Antioxidantien. Die positiven Wirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit, Immunabwehr, Nervenzellen und das Herz-Kreislauf-System sind belegt. Besonders wertvoll ist Astaxanthin für eine gesunde und straffe Haut. Außerdem kann es die gefäßschützende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf ideale Weise ergänzen und so dazu beitragen, das Herz-Kreislauf-System zu schützen.

Was ist Astaxanthin?

Astaxanthin ist ein natürlicher, orangeroter Farbstoff. Er zählt zu den Carotinoiden, genauer gesagt zu den sauerstoffhaltigen Xanthophyllen. Das sind farbige Inhaltsstoffe bestimmter Pflanzen. Es wurde früher auch als Hämatochrom bezeichnet (von altgriechisch „haima“ für „Blut“ und „chroma“ für „Farbe“). Die Substanz wird hauptsächlich von Mikroalgen wie der Blutregenalge (Haematococcus pluvialis), aber auch der roten Hefe Phaffia rhodozyma und dem Bakterium Paracoccus carotinifaciens gebildet.1

 

Astaxanthin dient der Alge als natürlicher UV-Schutz und als Molekül zur Nährstoffbindung: Um unter schwierigen Umweltbedingungen wie starker Sonneneinstrahlung, Wasser- oder Sauerstoffmangel zu überleben, stellt sie ihre Stoffwechselvorgänge ein und bildet zum Schutz eine blutrote Zyste, deren Pigmente aus Astaxanthin bestehen.2

 

Das Carotinoid ist jedoch nicht nur im Plankton enthalten, sondern gelangt über die Nahrungskette in das Tierreich. Wassertiere wie Lachs, Garnelen, Forellen, Krill oder Krebse, aber auch Flamingos fressen die Mikroalge. Sie erhalten durch Astaxanthin ihre rötliche Färbung und schützen sich damit ebenfalls vor den schädlichen Auswirkungen von UV-Licht und aggressiven Sauerstoffradikalen.3 Der Nährstoff ist auch ein wichtiger Zusatz in Futtermitteln und hilft bei der gesunden Aufzucht von Jungfischen.4

 

Flamingos sind nur deshalb rosa, weil sie astaxanthinhaltige rote Algen mit der Nahrung aufnehmen.

Welche Eigenschaften hat Astaxanthin?

Der Nährstoff kommt nicht nur Pflanzen und Tieren zugute, sondern kann zahlreiche Prozesse im menschlichen Körper unterstützen.5 Die wichtigsten Eigenschaften des Moleküls im Überblick laut Studienlage:

 

Astaxanthin steigerte die körperliche Leistungsfähigkeit: Mehrere Studien befassten sich mit den Auswirkungen des natürlichen Pflanzenfarbstoffs auf die körperliche Leistungsfähigkeit: Die Einnahme von 4 mg Astaxanthin pro Tag über sechs Monate verbesserte die Ausdauer und Kraft von Bodybuildern und Leistungssportlern deutlich.6 In einer Studie mit älteren Menschen hatte eine Kombination mit 12 Milligramm (mg) Astaxanthin, 10 mg Tocotrienol (eine Vitamin-E-Form) sowie 6 mg Zink positive Auswirkungen auf Muskelkraft, Ausdauer und Beweglichkeit.7

 

Astaxanthin verbesserte die Immunabwehr: Die Zellen des Immunsystems reagieren empfindlich auf Schädigungen, die durch freie Sauerstoffradikale entstehen. Man spricht in diesem Fall auch von oxidativem Stress. Astaxanthin wirkt antioxidativ, das heißt, es schützt die Immunzellen vor Angriffen durch freie Radikale, indem es die Aktivität und Leistungsfähigkeit natürlicher Killerzellen verbessert. Gleichzeitig erhöht es die Anzahl der T- und B-Zellen, die eine Schlüsselrolle im Immunsystem spielen.8

 

Astaxanthin wirkte anti-entzündlich: Bei Entzündungen steigt im Blut der Wert für einen bestimmten Eiweißstoff, das C-reaktive Protein. Dieser Entzündungsmarker war bei Personen, die ein Nahrungsergänzungsmittel mit Astaxanthin einnahmen, deutlich niedriger als bei denjenigen, die hierauf verzichten.9

 

Astaxanthin schützte die Nervenzellen: Astaxanthin gilt als sogenanntes neuroprotektives Molekül. Vermutlich ist es in der Lage, die Alterung des Gehirns  zu verzögern, indem es den Gehalt des Wachstumsfaktors BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) im Gehirn erhöht, oxidative Schäden an Fettsäuren, Proteinen sowie dem Erbgut DNA abschwächt. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Carotinoid auch bestimmte Proteine beeinflussen kann, die mit Langlebigkeit in Verbindung stehen.10,11

 

Astaxanthin schützte das Herz-/Kreislauf-System: Der Nährstoff war in der Lage, den Blutdruck zu senken – insbesondere bei nicht-gesunden Personen.12 Bluthochdruck gilt als wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Außerdem gibt es wissenschaftliche Hinweise darauf, dass eine 3-monatige Astaxanthin-Ergänzung die Herzfunktion bei Patienten mit Herzinsuffizienz positiv beeinflussen kann.13

 

Astaxanthin schützte die Augen: Der Nährstoffschien gleich in mehrfacher Hinsicht einen hohen Nutzen für die Augen zu haben.14 Dies betraf nicht nur müde, gereizte und trockene Augen, sondern auch Augenkrankheiten wie Hornhautentzündung (Keratitis), Grauer Star (Katarakt) und die altersbedingte Makuladegeneration.15

Warum sind Antioxidantien wie Astaxanthin so wichtig?

Antioxidantien können den Körper vor negativen Einflüssen durch oxidativen Stress schützen. Sie sind in der modernen Naturmedizin, Ernährung und Kosmetik nicht mehr wegzudenken, da sie die Zellen gleich in mehrfacher Hinsicht schützen können.  Antioxidantien …

  • können schädliche Radikale abfangen,
  • können die Zellen vor oxidativem Stress bewahren,
  • können Zellschäden und Alterungsprozessen entgegenwirken,
  • können Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen  und
  • weisen antientzündliche Eigenschaften auf. 16

Astaxanthin – ein besonderes Antioxidans

Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Astaxanthin ein deutlich stärkeres Antioxidans ist als andere Carotinoide und Vitamin E.17 Astaxanthin wirkte bei der Neutralisierung des oxidativen Singulett-Sauerstoff 550-mal stärker als Vitamin E, 11-mal stärker als Beta-Carotin und noch 3-mal stärker als der ebenfalls antioxidative Pflanzenwirkstoff Lutein.18

 

Astaxanthin war anderen Antioxidantien insofern überlegen, als es aufgrund seiner besonderen chemischen Struktur die doppelschichtige Zellmembran überziehen kann. Dadurch kann es freie Radikale sowohl in wasser- als auch in fettlöslichen Bereichen der Zellmembran neutralisieren. In der Folge kann Astaxanthin wesentlich besser vor oxidativem Stress schützen als andere Antioxidantien wie Beta-Carotin, Vitamin C und  Vitamin E, die nur auf einer Seite der Zellmembran wirken.19 Es zeigte sich zudem, dass das Carotinoid die Wirkung von Vitamin E ergänzen kann.20 Astaxanthin war in der Lage, die Oxidation von Fettsäuren im Körper zu verhindern und so Zellschäden und deren gesundheitliche Folgen vorzubeugen.21

Wie wirkt Astaxanthin in der Haut?

Astaxanthin kann die Hautgesundheit auf natürliche Weise unterstützen, insbesondere in Bezug auf Schädigungen, die durch z. B. Sonnenexposition und Alterungsprozesse entstehen. Der Naturstoff hemmt Enzyme, die das hautfestigende Eiweiß Kollagen und die elastischen Fasern abbauen. Gleichzeitig blockiert  Astaxanthin Entzündungsbotenstoffe und Einfluss  schädlicher UV-Strahlen.22 Diese Mechanismen führen zur Bildung aggressiver freier Sauerstoffradikale und begünstigen die Hautalterung und leisten der Entstehung von Hautkrebs Vorschub.

Wie kann Astaxanthin die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren unterstützen?

Astaxanthin kann als starkes Antioxidans helfen, oxidativen Stress durch freie Radikale zu reduzieren, die zu Entzündungen führen können.23 Entzündungsprozesse spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung sogenannter Plaques an den Gefäßwänden, die die Entwicklung von Arterienverkalkung (Arteriosklerose) begünstigen. Dadurch steigt das Risiko für Herzgefäßerkrankungen, Schlaganfall und weitere Durchblutungsstörungen. Omega-3-Fettsäuren haben einen ähnlichen gefäßschützenden Effekt. Sie verringern bestimmte Blutfette, die sogenannten Triglyzeride,  die ebenfalls die Bildung von Plaques begünstigen und im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Gefäßverkalkung stehen.24

Insofern ergänzt und unterstützt Astaxanthin die gefäßschützende Wirkung der Omega-3-Fettsäuren auf ideale Art und Weise. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Wechselwirkungen zwischen Astaxanthin und Omega-3-Fettsäuren bekannt sind.

Wie sicher ist Astaxanthin?

Die Verträglichkeit von Astaxanthin ist in zahlreichen Studien untersucht worden.  In einer Studie (randomisiert, doppelblind, placebokontrolliert) nahmen 35 gesunde Erwachsene acht Wochen lang täglich drei Gelkapseln mit je 2 Milligramm (mg) Astaxanthin in Distelöl oder ein Placebo mit reinem Distelöl ein. Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass 6 Milligramm (mg) Astaxanthin pro Tag aus einem Haematococcus pluvialis-Algenextrakt von gesunden Erwachsenen gut vertragen wurde.25

 

Nebenwirkungen von Astaxanthin, allergische Reaktionen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten, Lebensmitteln oder weiteren  Nahrungsergänzungsmittel sind nicht bekannt.  Bei Einnahme hoher Dosen Astaxanthin wird in einigen Fällen über Hautrötungen oder Stuhlverfärbungen berichtet. Dieser Effekt ist – ähnlich wie bei hohem Konsum von Beta-Carotin aus Karottensaft – völlig harmlos und verschwindet nach der Einnahme mit der Zeit von selbst.