Gürtelrose

Gürtelrose

Windpocken sind eine typische Kinderkrankheit und die meisten Menschen können sich noch an den lästig juckenden Hautausschlag erinnern. Wenn dann meist Jahrzehnte später Patienten mit einem schmerzhaften Ausschlag im Lendenbereich den Arzt aufsuchen und dieser nach einer durchgemachten Windpocken-Infektion fragt, ist die Überraschung oft groß. Die Viren von damals sind keineswegs verschwunden… sie haben aber einen neuen Namen: Gürtelrose.

Die Gürtelrose als Folge einer früheren Windpocken-Infektion

Die Windpocken sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem im Kindes- und Jugendalter auftritt. Auslöser der meist harmlos verlaufenden Erkrankung ist ein Virus, der sich Varizella zoster nennt. Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) hat nämlich zwei Gesichter. Einmal infiziert, ist der Mensch zwar sein Leben lang immun. Das Virus persistiert jedoch im Körper und kann bei einem geschwächten Abwehrsystem Jahrzehnte später wieder üble Symptome bereiten.

Typische Symptome bei einer Gürtelrose

Während sich bei Windpocken der Hautausschlag auf den gesamten Körper erstreckt, sind die Symptome bei der Gürtelrose (Herpes Zoster) lokal begrenzt. Die Gürtelrose tritt nur in dem Körperbereich auf, der von dem betroffenen Hirn- beziehungsweise Rückenmarksnerv versorgt wird. Zu Beginn der Gürtelrose treten eher unspezifische Symptome auf. Im fortgeschrittenen Stadium erscheinen dann die charakteristischen Hauterscheinungen der Gürtelrose in Form von Rötungen und Bläschen, die häufig in Form einer Rosette angeordnet sind.

Mögliche Symptome der Gürtelrose sind:

  • Leichtes Fieber
  • Abgeschlagenheit
  • Brennende Schmerzen im mit Gürtelrose befallenem Hautgebiet
  • Juckreiz
  • Bläschen, zum Teil mit Blut gefüllt
  • Rosettenartiger Hautausschlag im betroffenen Hautgebiet

Wie entsteht eine Gürtelrose?

Vor Einführung der Windpocken-Impfung haben sich die allermeisten Menschen in ihrer Kindheit mit dem Varizella-Zoster-Virus angesteckt und die Kinderkrankheit durchgemacht. Mit Verschwinden des Hautausschlags ist zwar die Erkrankung überwunden, die Viren nisten sich aber im menschlichen Organismus ein.

Der Varizella-Zoster-Virus schlummert somit ein Leben lang unbemerkt in den Nervenwurzeln des Rückenmarks und den Hirnnerven. Ist der menschliche Körper durch höheres Lebensalter, Stress oder andere Krankheiten geschwächt, vermehren sich die Viren erneut und breiten sich entlang der Nerven aus. Sichtbar wird dies in Form der Gürtelrose im Versorgungsgebiet der betroffenen Nerven.

Erscheinungsformen der Gürtelrose

Obwohl das Varizella-Zoster-Virus in den allermeisten Fällen den Brust- und Lendenwirbelbereich befällt, können auch andere Körperregionen betroffen sein:

  • Gürtelrose der Extremitäten
  • Gürtelrose am Kopf
  • Gürtelrose am Auge
  • Gürtelrose im Ohr

 

Vor allem bei einem Befall der Gürtelrose von Auge (Zoster ophthalmicus) und Ohr (Zoster oticus) kann es zu schwerwiegenden Komplikationen und irreversiblen Schäden kommen. Bei einer Gürtelrose des Auges besteht die Gefahr der Schädigung des Sehnervs, die zu bleibenden Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen kann. Die Gürtelrose des Ohrs führt häufig zu einer sogenannten Fazialisparese, eine meist einseitige Lähmung der Gesichtsmuskulatur.

Gürtelrose bekämpfen – Immunsystem stärken: Tipps für den Umgang mit der Krankheit

Da eine Gürtelrose sehr schmerzhaft ist, wird sie von der Schulmedizin mit sogenannten Virustatika behandelt. Frühzeitig angewandt, verhindern diese Medikamente die Vermehrung des Varizella-Zoster-Virus und irreversiblen Nervenschäden durch die Gürtelrose wird vorgebeugt. Zusätzlich kommen Medikamente zur Schmerzreduktion bei der Gürtelrose zum Einsatz.

Beim Auftreten einer Gürtelrose sollte auch immer hinterfragt werden, welcher Auslöser für die Schwächung des Immunsystems verantwortlich ist. Zudem können die Patienten aktiv mithelfen, die Gürtelrose möglichst schnell zu besiegen und dauerhaft ihr Immunsystem zu stärken. So werden Spätfolgen der Gürtelrose in Form von chronischen Nervenschmerzen im Vorfeld verhindert. Durch die Naturheilkunde und sogenannte Abhärtungsmaßnahmen kann ein Wiederauftreten der Gürtelrose vorgebeugt werden.
 

  • Hydrotherapie

Vor allem feuchte und kühlende Umschläge bringen bei einer Gürtelrose Erleichterung. Empfehlenswert sind dazu wässrige Lösungen von Scharfgarbe, Eichenrinde oder Kamillenblüten.

  • Entspannung

Da die Gürtelrose häufig auch stressgeplagte Menschen befällt, sollten Sie in Ihren Tagesablauf bewusst Entspannungsübungen wie Sitzmeditation oder Progressive Muskelentspannung integrieren.

  • Ernährung

Eine basenbildende, vollwertige Ernährung hauptsächlich mit Frischkost kann die Abheilung der Gürtelrose beschleunigen und auch entscheidend zur Vermeidung schwerer Verlaufsformen beitragen. Manche Patienten profitieren auch von einer Umstellung auf komplett vegane Ernährung über den Zeitraum ihrer Erkrankung.

Naturheilkunde im Einsatz bei Gürtelrose

Mit Hilfe der Naturheilkunde lassen sich die Symptome einer Gürtelrose abschwächen. Patienten mit Gürtelrose profitieren einerseits von Infusionen mit Vitamin C aufgrund der schützenden Wirkung bei oxidativem Stress. Damit wird der Heilungsprozess der Gürtelrose beschleunigt und die Schmerzen signifikant reduziert. Auch Vitamin B12, Vitamin D und Magnesium wurden bereits in mehreren Studien im Zusammenhang mit Gürtelrose getestet.

Bei bereits chronischen Schmerzzuständen nach Abheilen des Hautausschlags helfen ausleitende Verfahren wie beispielsweise die Blutegeltherapie. Eine Enzymtherapie kann für einige Patienten ebenfalls infrage kommen um die körpereigene Selbstheilung zu unterstützen. Aber auch Cayennepfefferextrakte mit dem Wirkstoff Capsaicin werden in Salbenform zur Behandlung von persistierenden Nervenschmerzen bei der Gürtelrose erfolgreich eingesetzt.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.