Zink
Zink
Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das an zahlreichen Körperfunktionen beteiligt ist. Unter anderem ist Zink in mehr als 100 Enzymen enthalten oder aktiviert diese. Der Mineralstoff spielt eine wichtige Rolle beim Aufbau von Hormonen, den Bestandteilen des Erbguts und des Immunsystems. Mit zunehmendem Wissen über die Relevanz von Zink im Körper gewinnen Nahrungsergänzungsmittel wie Zink-Tabletten an Beliebtheit.1
Warum ist Zink wichtig für den Körper?
Zink zählt zu den essenziellen Mikronährstoffen. Das bedeutet, dass es für den Körper unverzichtbar ist und er dieses nicht selbst herstellen kann. Da der Körper das Spurenelement außerdem nur sehr begrenzt speichern kann, ist es wichtig, Zink regelmäßig mit der Nahrung aufzunehmen.2
Zink ist in allen Körperflüssigkeiten und Geweben enthalten, besonders in Muskeln und Knochen, aber auch in Haut, Haaren, Fingernägeln und der Netzhaut des Auges. Unter anderem ist der Mineralstoff wichtig für:1,3
- die Funktion des Immunsystems
- die Wundheilung
- Zellwachstum und Zellteilung
- den Abbau von Kohlenhydraten
- die Aktivierung von Insulin
- den Geruchs- und Geschmackssinn
Was sind Symptome einer Unterversorgung mit Zink?
Während ein schweres Zink-Defizit bei Menschen in Industrienationen eher selten vorkommt, ist eine leichte bis moderate Unterversorgung mit Zink womöglich weiter verbreitet. Dabei sind verschiedene Beschwerden möglich, die sich zum Teil nur schwer zuordnen lassen. Zu den Symptomen einer leichten Zink-Unterversorgung gehören:3,4
- ein beeinträchtigtes Immunsystem (häufige Infekte)
- ein beeinträchtigter Geschmacks- und Geruchssinn
- Nachtblindheit
- trockene und leicht entzündliche Haut
- Veränderungen an Finger- und Fußnägeln
Eine starke Unterversorgung mit Zink kann weitere Symptome wie Hautentzündungen (mit Rötungen, Bläschen und Schuppen), Durchfall, Haarausfall, Appetitlosigkeit und eine schlechte Wundheilung mit sich bringen.4
Wissensbox: Risikogruppen Zink-Unterversorgung
Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) können manchmal nicht ausreichend Zink über den Darm aufnehmen. Typisch ist ein Zinkdefizit auch für die seltene angeborene Stoffwechselstörung Acrodermatitis enteropathica. Daneben haben Personen mit Diabetes oder chronischen Hauterkrankungen oft einen erhöhten Zink-Bedarf, ebenso wie schwangere und stillende Frauen, Sportlerinnen und Sportler, Senioren sowie Kinder im Wachstum. Auch bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung ist es wichtig, auf eine ausreichende Zinkzufuhr zu achten.4,5
Welche Rolle spielt Phytat für die Zink-Aufnahme?
Wie gut der Körper Zink aufnehmen und verwerten kann, steht in direktem Zusammenhang mit Phytat. Diese chemische Form der Phytinsäure steckt ebenfalls in der Nahrung und kommt vor allem in Pflanzenkeimen vor. Phytat geht mit Zink eine feste Verbindung ein, sodass der Darm den Mineralstoff nicht mehr ausreichend aufnehmen kann. Das heißt, durch Phytat sinkt die sogenannte Bioverfügbarkeit von Zink.2,6
Der Effekt ist so groß, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ihre Empfehlungen für die Zinkzufuhr direkt damit verbindet, wie viel Phytat eine Person mit der Nahrung aufnimmt. Besonders hoch ist der Phytat-Gehalt in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Prozesse wie Keimung und Gärung (etwa bei Sauerteig) lassen den Phytat-Gehalt wiederum sinken.2
Wissensbox: Zink, Kupfer und andere Mineralstoffe
Forschende diskutieren, ob Zink und andere Mineralstoffe wie Calcium, Eisen, Selen und Kupfer einander bei der Aufnahme im Darm womöglich stören könnten. Bei einer einseitig hohen Mineralstoffzufuhr können daher möglicherweise Mangelzustände entstehen. Kritisch ist vor allem das Verhältnis zwischen Zink und Kupfer: Eine hohe Zink- ohne gleichzeitige Kupferzufuhr kann beispielsweise dazu führen, dass der Körper zu wenig Kupfer aufnimmt.1,2

Zink ist nicht gleich Zink: Verbindung ist entscheidend
Wichtig für die Bioverfügbarkeit – also die Frage, wie gut der Darm Zink aufnehmen kann – ist auch die Form der chemischen Zinkverbindung. Das spielt besonders bei Nahrungsergänzungsmitteln wie Zink-Tabletten eine Rolle. Diese enthalten Zink-Ionen, die als Salze vorliegen oder an bestimmte Aminosäuren gebunden sind, zum Beispiel in Form von Zinkoxid, Zinksulfat, Zink-Histidin oder Zink-Methionin. Studien deuten darauf hin, dass Zink in organischen Verbindungen mit Aminosäuren im Vergleich zu anorganischen Zinksalzen eine höhere Bioverfügbarkeit hat.5
Zink-Bedarf decken: So geht’s

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Zinkzufuhr gestaffelt nach Alter, Geschlecht und auch Phytat-Zufuhr: So beträgt die empfohlene Zink-Aufnahme für Kinder im Grundschulalter etwa 6 Milligramm pro Tag, für erwachsene Männer 14 Milligramm, für Frauen 8 Milligramm (jeweils bei mittlerer Phytat-Zufuhr). In der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Tagesbedarf auf bis zu 14 Milligramm.7
Gute Quellen für Zink sind vor allem Fleisch, Eier und Milchprodukte. Auch Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Nüsse enthalten Zink; dieses kann der Körper aber weniger gut aufnehmen. Auf ihre Zinkzufuhr achten sollten vor allem vegetarisch und vegan lebende Menschen, aber auch schwangere und stillende Frauen, sportlich Aktive, chronisch Kranke und ältere Menschen.5,7
Kann man Zink überdosieren?
Wer dauerhaft Zink in hoher Dosierung zu sich nimmt (zum Beispiel in Form von Zink-Tabletten), gleichzeitig aber wenig Kupfer, riskiert auf Dauer eine Kupfer-Unterversorgung. Da Kupfer wiederum wichtig für den Eisenstoffwechsel ist, kann eine Eisenmangel-Anämie die Folge sein. Fachleute empfehlen für Erwachsene, nicht mehr als 25 Milligramm Zink pro Tag zuzuführen. In extrem hoher Dosierung kann Zink zu Vergiftungs-Symptomen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Erschöpfung führen.2,3
Mehr entdecken:
1Fromme, S. Zink: das Multitalent. Vereine für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB), UGB-Forum 6/00: 318-320. (Abrufdatum: 23.09.2024)
2Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): Ausgewählte Fragen und Antworten zu Zink, Stand 2019. (Abrufdatum: 23.09.2024)
3Rabinovich D, Smadi Y. Zinc. In: StatPearls Publishing, 01/2024. (Abrufdatum: 23.09.2024)
4Bundesministerium für Gesundheit: Zinkmangel, Stand 12/2021. (Abrufdatum: 23.09.2024)
5Mittmann, U. Bioverfügbarkeit von Zinkpräparaten. DAZ 2001, 50:46. (Abrufdatum: 23.09.2024)
6Roohani, N et al. Zinc and its importance for human health: An integrative review. J Res Med Sci. 2013 Feb;18(2):144-57. (Abrufdatum: 23.09.2024)
7Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): Referenzwerte Zink, Stand 2019. (Abrufdatum: 23.09.2024