Durchblutung
Durchblutung
Der menschliche Organismus ist ein hochkomplexes Gebilde, das sich unter anderem aus Zellen, Geweben und Organen zusammensetzt. Um die verschiedenen Strukturen mit lebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen, verfügt der Körper über ein ausgeklügeltes Kreislaufsystem, welches Blut durch den gesamten Organismus pumpt. Dabei ist im Körper genau festgelegt, welches Organ oder Gewebe wie viel Blut benötigt. Eine intakte Durchblutung trägt somit maßgeblich dazu bei, die Gesundheit zu erhalten. Doch was passiert, wenn die Durchblutung gestört ist und welche Maßnahmen eine gesunde Durchblutung fördern können?1
Inhalt
Durchblutung: Was ist das?
Fachleute definieren die Durchblutung als die Blutmenge, die innerhalb einer Zeiteinheit durch bestimmte Gewebe fließt. Der Blutfluss kann dabei, je nach Sauerstoffbedarf des jeweiligen Gewebes oder Organs, variieren. So erfordern Gewebe mit hohem Stoffwechsel wie das Gehirn, das Herz oder die Leber eine intensivere Durchblutung als stoffwechselarme Gewebe wie zum Beispiel Knorpel. Folglich zeichnet sich eine gesunde Durchblutung dadurch aus, dass die jeweiligen Organsysteme im Körper mit der von ihnen benötigten Menge an Blut ausreichend versorgt werden. Dabei darf der Blutfluss weder zu stark noch zu schwach ausfallen.1 Abhängig vom Blutfluss lassen sich verschiedene Formen der Durchblutung unterscheiden:
• Hyperämie: vermehrte Durchblutung2
• Ischämie: verminderte oder unterbrochene Durchblutung3
• Hämostase: Stillung einer Blutung bei einer blutenden Wunde4
Wieso ist eine gesunde Durchblutung wichtig?
Das Kreislaufsystem und die Durchblutung sind eng miteinander verbunden und arbeiten zusammen. Angetrieben durch das Herz fließt das Blut durch den menschlichen Organismus und versorgt so Organe wie das Herz, das Gehirn, die Niere, die Milz, die Leber, die Lunge sowie Muskeln und andere Gewebe mit Sauerstoff, Nährstoffen und Hormonen. Zudem hilft das Kreislaufsystem beim Abtransport von Abfallprodukten des Körpers. Auf diese Weise sorgt der kontinuierliche Blutfluss dafür, dass Organe, Gewebe und Zellen funktionstüchtig bleiben. Somit ist er überlebenswichtig für den Menschen. Die Durchblutung zu fördern, trägt dazu bei, gesund zu bleiben.5

Wie äußern sich Durchblutungsstörungen?
Bei einer Durchblutungsstörung ist der Blutfluss beeinträchtigt. Häufig entsteht sie durch Ablagerungen (Plaques), die sich in den Innenwänden der Arterien (Gefäße, die das Blut vom Herzen weg in den Körper leiten) ansammeln und damit den Blutfluss einschränken.6 Die Störung kann in verschiedenen Körperregionen oder Organen auftreten. Am häufigsten sind jedoch die unteren Extremitäten (Beine und Füße) und die Herzkranzarterien betroffen.7 Zu den typischen Symptomen einer Durchblutungsstörung in den Beinen und Füßen zählen:6
• kalte Extremitäten
• blasse, bläuliche Haut
• Haarausfall
• Kribbeln oder Taubheit
Bei einer Durchblutungsstörung der Herzkranzarterien können ein Druck- oder Engegefühl in der Brust sowie Schmerzen und Atemnot bei körperlicher oder seelischer Belastung erste Anzeichen einer Durchblutungsstörung sein.8
Meistens entwickeln sich Durchblutungsstörungen schleichend und führen erst zu unangenehmen Beschwerden, wenn die Arterie bereits zu 90 Prozent verschlossen ist. Mit einem eingeschränkten Blutfluss steigt wiederum das Risiko für verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Daher ist es wichtig, Durchblutungsstörungen frühzeitig zu behandeln oder noch besser, ihnen rechtzeitig vorzubeugen und die Durchblutung gezielt zu fördern.8,9
Wie lässt sich eine gesunde Durchblutung fördern?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die dazu beitragen, die Arterien gesund zu erhalten und die Durchblutung zu fördern. Sie können das Risiko für Durchblutungsstörungen deutlich senken.
- Regelmäßig bewegen: Die beste Methode, um die Durchblutung zu fördern, ist körperliche Bewegung. Ob Nordic Walking, Radfahren oder Rudern – jede Bewegung zählt. Beim Sport schlägt das Herz schneller und pumpt mehr Blut in den Körper. Zudem reduziert regelmäßige Bewegung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.10
- Ausgewogen ernähren: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist, unterstützt die Gesundheit der Blutgefäße. Lebensmittel tierischen Ursprungs, wie Fleisch, Wurstwaren, Sahne oder Butter, enthalten dagegen viele gesättigte Fettsäuren und wirken sich ungünstig auf den Cholesterinspiegel aus. Dauerhaft erhöhte Cholesterinwerte können zur Verengung der Blutgefäße beitragen. Die entsprechenden Lebensmittel sollten daher nur in geringen Mengen verzehrt werden.11
- Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten: Blut besteht etwa zur Hälfte aus Blutplasma, das sich vorwiegend aus Wasser (über 90 Prozent) und verschiedenen darin gelösten Stoffen (vor allem Eiweiße) zusammensetzt.12 Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt den Blutfluss und sorgt dafür, dass das Blut alle Blutgefäße erreicht. Erwachsene sollten täglich etwa 1,5 bis zwei Liter trinken.6
- Übergewicht abbauen: Übergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System und erschwert die Blutversorgung lebenswichtiger Organe. Um den Körper zu entlasten und die Durchblutung zu fördern, sollten Menschen mit Übergewicht ihr Gewicht reduzieren. Der Gewichtsabbau schont obendrein Gelenke.6
- Tabak und Alkohol vermeiden: Rauchen und der Konsum von Alkohol können die Gefäße schädigen und so Ablagerungen begünstigen, die die Gefäße verengen. Das Trinken von Alkohol kann zudem den Blutdruck erhöhen, weshalb insbesondere Menschen mit Bluthochdruck auf Alkohol verzichten sollten.6,13
- Entspannungstechniken lernen: Dauerhafter Stress beeinträchtigt den Blutfluss. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Massagen können dabei helfen, Stress abzubauen und so die Durchblutung zu fördern.6
- Check-ups wahrnehmen: Früh erkannt lassen sich Durchblutungsstörungen in der Regel gut behandeln. Daher sollten sich insbesondere Risikopatientinnen und -patienten (ältere Menschen, Personen mit Übergewicht oder mit erhöhten Cholesterinwerten) regelmäßig ärztlich untersuchen lassen.6
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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.
1 Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Aufbau und Funktion des Blutkreislaufs – Herz & Blutgefäße. (Abrufdatum: 05.06.2024)
2 Pschyrembel Redaktion: Hyperämie, Pschyrembel Online (Abrufdatum: 05.06.2024)
3 Pschyrembel Redaktion: Ischämie, Pschyrembel Online (Abrufdatum: 05.06.2024)
4 Pschyrembel Redaktion: Hämostase, Pschyrembel Online (Abrufdatum: 05.06.2024)
5 Circulatory System, Cleveland Clinic (Abrufdatum: 05.06.2024)
6 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG):Durchblutungsstörung der Beine (PAVK), Gesundheitsinformation.de. (Abrufdatum: 05.06.2024)
7 Pschyrembel Redaktion: Durchblutungsstörungen, Pschyrembel Online (Abrufdatum: 05.06.2024)
8 Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Beschwerden einer koronaren Herzkrankheit nicht verharmlosen (Abrufdatum: 05.06.2024)
9 Redaktion Gesundheitsportal: Schaufensterkrankheit (PAVK). Öffentliches Gesundheitsportals Österreichs (Abrufdatum: 05.06.2024)
10 Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Herz/Kreislauf & Sport (Abrufdatum: 05.06.2024)
11 Redaktion Deutsche Herzstiftung: Herzgesunde Ernährung mit der Mittelmeerküche, Deutsche Herzstiftung (Abrufdatum: 05.06.2024
12 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG):Was macht das Blut?, Gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 05.06.2024)
13 Redaktion Gesundheitsportal: Alkoholabhängigkeit: Symptome und Ursachen. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (Abrufdatum: 05.06.2024)