Schilddrüse

Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein relativ kleines Organ unterhalb des Kehlkopfes, dass nicht größer als eine Walnuss ist. Doch die Aufgaben der Schilddrüse sind überaus vielfältig. Ist die Schilddrüsenfunktion gestört oder eingeschränkt kann das die unterschiedlichsten Auswirkungen auf unser körperliches Befinden haben. Dabei unterscheidet man zwischen einer Unter- und Überfunktion. Doch warum arbeitet die Schilddrüse nicht immer, wie sie soll – was kann dazu führen?

Was ist die Schilddrüse überhaupt und wozu dient sie?

Die Schilddrüse wiegt beim Mann etwa 25 Gramm. Bei der Frau beträgt das Gewicht der Schilddrüse ungefähr 18 Gramm. Mit ihren zwei Seitenlappen sieht die Schilddrüse von der Form her aus wie ein Schmetterling. Bei einem gesunden Menschen ist jeder der beiden Seitenlappen der Schilddrüse von der Größe her vergleichbar mit dem Endglied des Daumens der jeweiligen Person.

Die Hauptaufgabe der Schilddrüse ist die Bildung von zwei lebenswichtigen Hormonen. Die exakte wissenschaftliche Bezeichnung der beiden Botenstoffe lautet: Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (Thyroxin) (T4).

Mithilfe dieser beiden Hormone wird der Stoffwechsel im gesamten Körper des Menschen reguliert. Die wichtigsten Organe, die von der Schilddrüse beeinflusst werden, sind:

  • Herz
  • Kreislauf
  • Darm
  • Magen
  • Muskeln
  • Nervenzellen

 

Die Schilddrüse gibt dabei vor, ob der menschliche Organismus auf Sparflamme läuft oder auf Hochtouren kommt. Dabei reguliert die Schilddrüse wichtige Funktionen des Körpers, wie beispielsweise den Energie- und Sauerstoffverbrauch, die Körperwärme, den Wasserhaushalt und die Mineralstoffzufuhr.

Welche Merkmale und Funktionen hat die Schilddrüse?

Es gibt nur eine Schilddrüse im menschlichen Körper. Die Schilddrüse steuert aber viele Merkmale, die den Menschen ausmachen. Dazu zählen in erster Linie:

  • Persönlichkeit
  • Seelisches Wohlbefinden
  • Fruchtbarkeit
  • Sexualität
  • Wachstum von Haaren, Haut und Nägeln

 

Die Besonderheiten an der Schilddrüse selbst treten erst auf, wenn sie nicht perfekt funktioniert, dabei unterscheidet man zwei Funktionsstörungen. Anhand einer Ultraschalluntersuchung oder einer Szintigrafie und dem Bestimmen des TSH-Hormon-Werts lässt sich eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schilddrüsenüberfunktion erkennen.

 

Schilddrüsenunterfunktion

Die Ursache für die Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) ist eine zu geringe Produktion der beiden wichtigen Schilddrüsenhormone, dies wird häufig durch eine chronische Entzündung (Hashimoto) ausgelöst. Das äußert sich in einer Verlangsamung des Stoffwechsels und führt zu einem generellen Leistungsabfall, der zum Beispiel folgende Symptome hervorrufen kann:

  • Häufige Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Kälteempfindlichkeit
  • Trockene, blasse Haut
  • Zunahme des Gewichts und erhöhte Blutfettwerte
  • Muskelschmerzen
  • Gedächtnisprobleme und depressive Verstimmung
  • Haarprobleme und brüchige Nägel
  • Chronische Verstopfung
  • Sichtbare Vergrößerung der Schilddrüse, eine Struma (Kropf)

Der Hormonmangel kann durch das Einnehmen von L-Thyroxin ausgeglichen werden.

 

Schilddrüsenüberfunktion

Wenn in der Schilddrüse zu viele der beiden Hormone produziert werden, spricht man von einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose). Die häufigsten Ursachen dafür sind Morbus Basedow (Basedowsche Erkrankung), eine Autoimmunerkrankung und eine funktionelle Autonomie, bei der einzelne Teile der Schilddrüse oder auch das gesamte Schilddrüsengewebe eigenständig Hormone bilden. Folge davon sind zum Beispiel:

  • Nervosität, Unruhe und Zittern
  • ein schnellerer Herzschlag und hoher Blutdruck
  • vermehrtes Schwitzen sowie
  • Gewichtsabnahme bei gutem Appetit
  • Muskelschwäche
  • Schlafstörungen

Mit Medikamenten, sogenannten Schilddrüsenblockern (Thyreostatika) über einen bestimmten Zeitraum und durch die Gabe von radioaktivem Jod sowie in einzelnen Fällen eine Operation kann die Schilddrüsenüberfunktion behandelt werden.

Ob eine Schilddrüsenüberfunktion oder eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt, lässt sich durch den TSH-Wert anhand eines Bluttests bestimmen. TSH steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon, dem lateinischen Wort ‚Thyreoidea‘ (Schilddrüse). Das TSH regt das Organ an, die beiden Schilddrüsenhormone FT3 und FT4 zu produzieren

Tipps & Tricks für einen besseren Umgang mit Schilddrüsenproblemen im Alltag

  1. Das Element Jod ist für die reibungslose Funktionsweise der Schilddrüse wichtig. Es ist eine gute Idee, beim Essen viel jodhaltiges Salz zu verwenden. Der Genuss von Fisch und Meeresfrüchten fördert gleichfalls den Ablauf in der Schilddrüse.
  2. Ein einfach durchzuführender Selbsttest, um die Gesundheit der Schilddrüse zu erkennen, ist der Schlucktest vor dem Spiegel. Dabei legt man den Kopf in den Nacken und beobachtet den Bereich zwischen Kehlkopf und Schlüsselbein. Beim Trinken eines Glases mit Wasser achtet man darauf, ob es unterhalb des Kehlkopfes zu einer Schwellung kommt.  Ist das der Fall, kann die Schilddrüse von einer Über- oder Unterfunktion betroffen sein. Hier ist es ratsam, einen Termin beim Facharzt zu suchen.
  3. Es gibt ebenfalls gute Atem- und Entspannungsübungen, die man zu Hause selbst durchführen kann. Weil Stress ein Faktor ist, der die Schilddrüse belastet, hilft Ruhe und Entspannung als vorbeugende Maßnahme.
  4. Gesundes Essen ist ein wichtiger Baustein für das Wohlbefinden. Die Schilddrüse freut sich über Gemüsesorten wie Brokkoli, Feldsalat und Spinat. Auch Champignons, Gemüsesaft, Karotten und Kartoffeln sind gut für die Schilddrüse.
  5. Regelmäßige Bewegung und körperliche Fitness durch Yoga, Pilates oder Tai-Chi sind gute vorbeugende Hilfsmittel für die Schilddrüse.

Wie kann mich die Naturheilkunde bei der Funktion der Schilddrüse unterstützen?

Im Rahmen der Phytotherapie gibt es viele Heilkräuter, die beruhigend oder unterstützend auf die Schilddrüse einwirken können.
Zu den beruhigenden Kräutern bei einer Überfunktion der Schilddrüse zählen:Naturheilkräuter, die bei einer Unterfunktion der Schilddrüse hilfreich unterstützen, sind:
 
  • Baldrian
  • Bärlauch
  • Galgant
  • Herzgespann
  • Hopfen
  • Lavendel
  • Melisse
  • Mistel
  • Salbei
  • Weinraute
  • Weißdorn
  • Wolfstrapp
 
 
  • Angelikawurzel
  • Beifuß
  • Berberis-Rinde
  • Eisenkraut
  • Heiligenbasilikum
  • Löwenzahnwurzel
  • Mariendistel
  • Meisterwurz
  • Rhapontikum
  • Schafgarbe
  • Schöllkraut
  • Wermut
 

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.