Gelsemium sempervirens: Der Gelbe Jasmin und seine Bedeutung als Heilpflanze

Gelsemium sempervirens: Der Gelbe Jasmin und seine Bedeutung als Heilpflanze

Erfahre mehr über den gelben Jasmin und seine Bedeutung als Heilpflanze!

 

Der Gelbe Jasmin, auch Falscher Jasmin, Carolina-Jasmin oder botanisch Gelsemium sempervirens genannt, ist vor allem bekannt als Zierstrauch. Daneben spielt der Gelbe Jasmin noch eine Rolle als Heilpflanze, besonders in der Homöopathie. Dort wird er als Mittel bei psychischen Beschwerden wie Ängsten sowie bei Fieber und Kopfschmerzen eingesetzt. 1, 2

Was sind die Merkmale von Gelsemium sempervirens?

Der Gelbe Jasmin gehört zur Familie der Gelsemiaceae (frühere Zuschreibung zu den Loganiaceae = Brechnussgewächsen). Der Gattungsname „Gelsemium“ leitet sich vom italienischen Wort für Jasmin ab, „sempervirens“ dagegen ist die Bezeichnung für „immergrün“ – ein Hinweis darauf, dass die Pflanze ganzjährig grüne Blätter trägt. Typisch sind eine glatte Wurzel mit dünner Rinde sowie ein holziger, schlanker Stängel, der bis zu sechs Meter hoch wachsen und klettern kann. Dessen Rinde ist rotgelb bis purpurfarben. Die lanzettförmigen Blätter sind bis zu zehn Zentimeter groß und gegenständig am Stängel angeordnet. Die Pflanze blüht von März bis April. Die Blüten sitzen in den Blattachseln oder endständig, also am Ende eines Triebs. Sie sind weiß bis gelb und riechen gut. Gelsemium sempervirens bevorzugt feuchte Böden und wächst an Flussufern des atlantischen Nordamerika.1

Welche Bedeutung hat Gelsemium sempervirens als Heilpflanze?

Pflanzen der Gattung Gelsemium enthalten chemische Stoffe (Alkaloide) wie Gelsemin, Sempervirin oder Gelsemicin. Diese sorgen dafür, dass das Nervensystem weniger erregbar ist und wirken daher entspannend und beruhigend. Zu Heilzwecken verwendet wird die Wurzel, aus der sich Extrakte oder Tinkturen herstellen lassen.

 

Traditionelle Anwendung findet Gelsemium unter anderem bei

  • Herzbeschwerden,
  • Unruhezuständen,
  • Krämpfen1.

 

Die Delaware-Indianer in Neu England (USA) nutzten die Wurzel von Gelsemium sempervirens zur Blutreinigung und als Heilsalbe. Im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst, gilt Gelsemium sempervirens als angstlösendes Mittel.3,4  Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) verwendet die dem Gelben Jasmin verwandte Art Gelsemium elegans unter anderem bei bösartigen Hauterkrankungen, Geschwüren der Haut sowie Kopfschmerzen, rheumatoider Arthritis und tumorbedingten Schmerzen.1,2,5,6

 

Welche Bedeutung hat Gelsemium in der Homöopathie?

Mittlerweile wird Gelsemium vor allem in der Homöopathie verwendet. Hier gilt Gelsemium als wichtigstes Mittel bei Grippe und soll in diesem Zusammenhang vor allem bei Schnupfen, Kopfschmerzen, Heiserkeit und trockenem Rachen helfen. Weitere Einsatzgebiete sind Migräne und andere Kopfschmerzarten sowie die Folgen von Angst oder Schock. 

Des Weiteren kommt Gelsemium zum Einsatz bei

  • Muskelschmerzen,
  • Durchfall,
  • Regelschmerzen,
  • Augenerkrankungen (z.B. Lähmung oder Entzündung des Augenmuskels),
  • Herzmuskelentzündung,
  • Kreislaufkollaps,
  • Nervenschmerzen oder
  • schwachen Wehen. 7

Typische Symptome, die für eine homöopathische Anwendung von Gelsemium sprechen, sind zum Beispiel

  • weiche Knie und Schwächegefühl
  • schwerer Kopf
  • wenig Energie
  • Sehstörungen
  • Schwindel, Schwarzwerden vor Augen
  • gelähmt vor Schreck
  • apathisch
  • Zittern (innerlich und äußerlich)
  • kein Durstgefühl trotz Fieber
  • Schmerz, der vom Nacken bis in die Stirn zieht
  • Durchfall bei Erregung und Angst
  • starkes Herzklopfen 8

Homöopathische Mittel mit Gelsemium sind so stark verdünnt, dass sie auch in höheren Dosierungen zu keinerlei Vergiftungserscheinungen führen. Trotzdem sind Potenzen bis einschließlich D3 verschreibungspflichtig, da die Ausgangssubstanz stark giftig ist.2

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