Verdauung

Verdauung

Aus der Volksheilkunde ist bekannt, dass Verdauungsprobleme eine lange Tradition haben: denn Beschwerden während der Verdauung können hin und wieder vorkommen. Bei schweren Beschwerden werden die Schmerzen einem Betroffenen meist unangenehm zur Plage, doch es gibt genügend Möglichkeiten Haus- und Naturheilmittel für die Behandlung anzuwenden...

Wie funktioniert die Verdauung?

Die ununterbrochen ablaufenden Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper benötigen eine regelmäßige Zufuhr von Nahrung, also Stoffen, die einerseits als Brennstoffe bei den Verbrennungsvorgängen, also für die Verdauung, nötig sind; andererseits aber auch dem Körperaufbau dienen. Diese Stoffe werden im Trakt der Verdauung so vorbereitet, dass sie der Organismus aufnehmen kann. Ein Brötchen beispielsweise, welches im Magen für die Verdauung angelangt ist, ist deshalb noch nicht im Organismus angekommen. Denn zwischen ihr und dem eigentlichen Körperinneren liegt sozusagen die „innere Oberfläche“ des Körpers, die Schleimhaut der Wege der Verdauung. Die Verdauung beginnt bereits in der Mundhöhle, während der Kauapparat wie die Zähne und die Kaumuskeln die mechanische Zerkleinerung vornimmt. Das Brötchenstück also, welches eben abgebissen wurde, wird für die Verdauung mit Speichel überzogen, beim Kauvorgang teilweise noch mit Speichel durchmengt. Der Speichel gewährleistet nicht nur ein leichtes Hinuntergleiten des Bissens durch die Speiseröhre, sondern die in ihm enthaltenen Fermente beginnen bereits, das Brötchenstück zu verdauen.

Der Weg der Nahrung durch den Körper

  1. Verdauung im Magen - Der Weg des Bissens führt bezüglich der Verdauung über den Mageneingang (medizinisch: Kardia) in den Magen, wo der Bissen mit den übrigen Speisen und Getränken zusammenkommt. Hier können für die Verdauung der Magensaft und die Muskeln des Magens auf den Speisenbrei einwirken. Gewisse Stoffe können hier von der Schleimhaut aufgenommen werden, wie dies im Übrigen bei jeder Schleimhaut und in geringem Maße auch bei der Haut möglich ist. Der Magensaft wird von Drüsen abgesondert, die in der Schleimhaut des Magens liegen. Er enthält normalerweise eine bestimmte Menge Salzsäure, zwei Fermente wie Labferment und Pepsin, und ein wenig Schleim. Durch die Magenbewegung während der Verdauung wird der Speisebrei durchmengt und schließlich in kleinen Portionen durch den Pförtner (medizinisch: Pylorus = Magenschließmuskel) in das Anfangsstück des Zwölffingerdarms gespritzt.

  2. Verdauung wandert weiter im Zwölffingerdarm - Das zwiebelförmig aufgetriebene Anfangsstück des Zwölffingerdarms, welches für die Verdauung ein wichtiger Teil ist, und der Magenausgang sind häufig der Sitz eines kleineren oder größeren Geschwürs. Selbstredend kann auch an anderen Stellen des Magens und des Darms ein solches Geschwür (medizinisch: Ulcus) auftreten. Im Zwölffingerdarm münden die Ausführungsgänge zweier großer Drüsen, der Bauchspeicheldrüse und der Leber.

  3. Verdauung umschlossen vom Bauchspeichel - Die Bauchspeicheldrüse (medizinisch: Pankreas) gibt den Bauchspeichel ab, einen Saft der Verdauung, der eine Reihe von Fermenten enthält. Fermente sind Stoffe, deren chemischer Aufbau noch nicht sicher geklärt ist und deren Gegenwart für den Ablauf bestimmter Vorgänge der Verdauung unerlässlich ist. Mit ihrer Hilfe werden die Stoffe für die Verdauung dem Körper mit der Nahrung zugeführten Eiweißstoffe in die stickstoffhaltigen Aminosäuren, die Kohlenhydrate in einfache Zucker und die Fette in Fettsäuren und Glyzerin gespalten. Bei der Aufspaltung der Fette spielt der Gallensaft eine große Rolle. Daneben erzeugt der sogenannte Inselapparat der Bauchspeicheldrüse, ein Organ, das aus Zellinseln besteht, die in das übrige Gewebe der Bauchspeicheldrüse eingelagert sind, das Insulin, ein Hormon, das für die Regelung des Kohlenhydratstoffwechsels verantwortlich ist.

  4. Stoffwechsel passt sich in der Leber bezüglich der Verdauung an - Die Leber liegt, nahezu vollständig vom Rippenbogen geschützt, im rechten Oberbauch. Sie ist die größte Drüse des menschlichen Körpers und für den Ablauf der Stoffwechselvorgänge während der Verdauung unerlässlich. Der Mensch kann zwar ohne Milz, ohne Blinddarm und mit nur einer Niere überleben, aber mit dem Verlust der Leber sicherlich nicht. Die Kohlenhydrate, die aus dem Bissen Brötchen von der Darmwand aufgenommen wurden, gelangen mit den übrigen aufgenommenen einfachen Nahrungsstoffen bei der Verdauung über die Pfortader in die Leber. Hier werden sie zu tierischer Stärke (medizinisch: Glykogen) aufgebaut, gespeichert und bei Bedarf in den Körper abgegeben. Auch die Eiweißbausteine werden während der Verdauung wieder zu Eiweißstoffen aufgebaut, ebenso die Fettbestandteile zu Fett. Dient die Pfortader dazu, das mit Nahrungsbausteinen angereicherte Blut aus der Darmwand der Leber zuzuführen, so führen die Lebervenen das mit den für die augenblickliche Verdauung nötigen Stoffwechselprodukten beladene Blut aus der Leber in die untere Hohlvene.

  5. Das Ende der Verdauung - Wenn der Bissen vom Zwölffingerdarm aus weiter verfolgt wird, so sieht man, dass auf dem Weg durch den Darm mithilfe der Fermente die brauchbaren Kohlenhydrate aufgespalten und durch die Darmwand in das eigentliche Körperinnere aufgenommen wurden. Diese Stoffe gelangen während der Verdauung durch Blut- und Lymphgefäße direkt oder indirekt in den Körperstoffwechsel, wo sie als Energiespender oder als Aufbaustoffe verbraucht werden. Die übrigbleibenden Ballaststoffe gelangen für die Verdauung vom Dünndarm in den Dickdarm, wo ihnen noch Flüssigkeit entzogen wird, wodurch die ursprünglich flüssig-breiige Masse eingedickt wird. Im Dickdarm befinden sich Bakterien, die imstande sind, Stoffe, deren Aufspaltung den Säften der Verdauung nicht gelingt, bis zu einem gewissen Grad abzubauen. Die unverdaulichen Massen bilden den Kot, der seine Farbe vornehmlich durch die im Laufe des Vorganges der Verdauung veränderten Gallenfarbstoffe enthält. Zur Kotentleerung kommt es durch einen Reflex, der in der Hauptsache durch Dehnung des Mastdarmendstückes (medizinisch: Ampulla recti) ausgelöst wird und vom Großhirn aus steuerbar ist.

Verdauung und Naturheilkunde

In dem Bereich der Naturheilkunde hat die Verdauung eine enorme Wichtigkeit. Die Verstoffwechselung ist bei einem Menschen nur möglich, wenn die Leistung der Verdauung optimal funktioniert. Daher werden bei Magen-Darm-Beschwerden Therapiemaßnahmen in naturheilkundlicher Form angewendet.

In der europäischen Traditionsnaturheilkunde ist es wichtig, dass der Mensch, alles was dieser an energetischer und stofflicher Nahrung zu sich nimmt, auch anschließend verdauen kann.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.