Durchfallerkrankungen bei Kindern:
Wann zum Arzt?
Durchfallerkrankungen bei Kindern:
Wann zum Arzt?
Durchfall – wenn es im Bäuchlein rumort
Außerdem reagiert ihr sensibles Verdauungssystem schneller auf körperliche Beeinträchtigungen. Wie man Durchfall erkennt, wie man ihn selbst behandeln kann und wann man unbedingt zum Arzt muss, beleuchtet dieser Beitrag.
Durchfall (medizinisch: Diarrhoe) ist ein flüssiger bis wässriger Stuhl, der mehr als dreimal pro Tag auftritt. Er riecht manchmal unangenehm, die Stuhlmenge kann deutlich vermehrt sein. Da sich der Darm stärker bewegt, ist Durchfall auch oft mit krampfartigen Schmerzen (Koliken) verbunden. Die Ursachen für diese Beschwerden können vielfältig sein. Die häufigsten Durchfall-Auslöser sind:
- Viren (Rota-, Noroviren und Adenoviren)
- Bakterien (Salmonellen, Campylobakter, Yersinien oder E-Coli-Bakterien)
- Verdorbene Lebensmittel
- Lebensmittelunverträglichkeiten (z.B. Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit (Zöliakie))
- Medikamente (z.B. Antibiotika)
- Erkrankungen (z.B. Mittelohrentzündungen oder andere fieberhafte Infekte, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
- Funktionelle Störungen, z.B. Reizdarmsyndrom
- Seelische Faktoren (z.B. Stress)
Besonders kritisch: Durchfall bei Kleinkindern und Babys
Vom Durchfall zu unterscheiden, ist der so genannte durchfällige Stuhl. Dieser ist auch weicher und übelriechender als gewohnt, tritt aber einmalig auf. Diese Unterscheidung ist gerade bei Babys und Kleinkindern wichtig. Denn bei Durchfall verliert der kleine Körper Flüssigkeit und lebensnotwendige Elektrolyte (z.B. Natrium, Kalium, Calcium oder Magnesium). Wird die verlorene Flüssigkeit z.B. aufgrund eines Brechdurchfalls nicht wieder ausreichend zugeführt oder tritt gleichzeitig Fieber auf, kann dies schnell zu einer gefährlichen Austrocknung des Kindes führen. Daher ist es wichtig, die Anzeichen für einen starken Flüssigkeitsverlust zu kennen.
- Das Kind ist müde, apathisch, atmet sehr tief
- Der Mund ist trocken, das Kind weint fast ohne Tränen
- Bei Säuglingen sinkt die Fontanelle ein
- Die Haut ist weiß und ohne Spannung
- Im Bauchbereich bleibt eine Hautfalte stehen, wenn man mit zwei Fingern die Haut leicht hochzieht und loslässt
- Die Windel ist i.d.R. über 12 Stunden lang trocken oder der Urin dunkel
Wie man zu Hause Durchfall behandeln kann
Leichter Durchfall kann bei Kindern normalerweise mit viel Flüssigkeit, Schonkost und geeigneten Präparaten aus der Apotheke gut selbst behandelt werden.
Als erster Schritt zur Behandlung von Durchfall bei Kindern steht der Ausgleich des Flüssigkeitsver-lustes. Dafür eignen sich besonders stille Mineralwässer und Tees (Kamille- oder Fencheltee) mit ein bis zwei Teelöffeln (Trauben-)Zucker pro 100 ml Tee und einer Prise Salz. Für den Elektrolyt- bzw. Mineralstoffausgleich können zudem salzige Flüssigkeiten wie Gemüsebrühe oder Glukose-Elektrolytlösungen aus der Apotheke verabreicht werden. Säuglinge, die üblicherweise gestillt werden, sollten weiterhin Muttermilch bekommen und nur gegebenenfalls zusätzlich Mineralwasser oder Tee.
Wenn Kinder Durchfall haben, vergeht ihnen meist der Appetit. Milchprodukte und fette, schwer verdauliche Speisen sollten gemieden werden. Schonkost wie z.B. ein geriebener Apfel, eine zerquetschte Banane oder leicht gesalzener Haferbrei tun dem Bäuchlein hingegen gut.
Schon gewusst? Elektrolyte sind Substanzen (v.a. Salze), die in einer wässrigen Lösung Strom leiten können. Sie sind für fast alle Vorgänge des Körpers von großer Bedeutung. Sie regeln z.B. den Flüssigkeitshaushalt und sind für die Informationsweitergabe im Nervensystem zuständig. |
Als ergänzende Maßnahme kann bei Kindern ab 2 Jahren ein pflanzliches Präparat wie diarrhœsan® Saft verabreicht werden. diarrhœsan® Saft bekämpft gleichzeitig Ursache und Symptome des Durchfalls, ohne die natürliche Darmbewegung zu hemmen oder zu verstopfen. Das enthaltene Apfelpektin bindet die Erreger und leitet diese ab. Die Darmschleimhaut wird mit einem Schutzfilm ausgekleidet. Das Fluidextrakt aus der Kamille löst die Krämpfe und lindert die Entzündung. Damit können die Häufigkeit und die Dauer des Durchfalls sowie die Beschaffenheit des Stuhls wesentlich verbessert werden. Das bestätigen auch wissenschaftliche Studien1,2.
In jedem Fall sollte zusätzlich die Temperatur des Kindes gemessen werden. Bei erhöhter Temperatur oder Fieber heißt es: Sofort ab zum Arzt! Es gibt aber noch weitere Warnsignale für einen schnellen Arztbesuch.
Wann man bei Durchfall zum Kinderarzt muss
Generell gilt: Je jünger das Kind ist, desto schneller muss es zum Arzt. Säuglinge sollten bereits nach sechs Stunden, Kleinkinder nach zwölf Stunden und Schulkinder nach 18 Stunden anhaltenden Durchfalls bei einem Kinderarzt vorgestellt werden. Aber auch das Körpergewicht spielt eine Rolle: Bei besonders zarten und leichten Kindern sollte nicht zu lange gewartet werden, bevor ein Mediziner konsultiert wird. Sofort in die Sprechstunde muss man, wenn das Kind sehr häufige Durchfälle und sehr große Mengen an wässrigen Stühlen hat (mehr als ca. 8 Stühle pro Tag). Grundsätzlich sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn sich der Zustand des Kindes verschlechtert, zum Durchfall starke Bauchschmerzen, Blut im Stuhl oder hohes Fieber hinzukommen, die Bauchdecke des Kindes sehr hart und angespannt ist oder das Kind Anzeichen von starkem Flüssigkeitsverlust zeigt und/oder nicht trinken will.
Checkliste für die Diagnose beim Arzt:
- Leidet das Kind unter Fieber, Bauchschmerzen oder Erbrechen?
- Wie lange besteht der Durchfall?
- Wie viele wässrige Stühle hatte das Kind in den letzten 24 Stunden?
- Wie sieht der Stuhl aus (Form, Farbe)?
- Entleert das Kind regelmäßig die Blase?
- Was wurde gegessen?
- Wirkt das Kind besonders geschwächt oder beeinträchtigt?
- Wie viel wog das Kind zu Beginn der Beschwerden?
- Wurden Medikamente eingenommen?
- Hat das Kind Schnupfen oder Husten?
- Zeigen andere Familienmitglieder die gleichen Symptome?
- Waren Sie vor kurzem auf Reisen?
Wie man Durchfall vorbeugen kann
Ist ein Kind krank, liegt bald die ganze Familie flach. Damit sich Familienmitglieder bei Infektionen mit Viren- und Bakterien nicht immer wieder gegenseitig anstecken, ist eine gründliche „Hand-Hygiene“ wichtig. Nach dem Kontakt mit Krankheitserregern (z.B. nach dem Wechseln der Windel) und vor der Zubereitung von Essen oder Gabe von Medikamenten sollten die Hände intensiv mit Seife und Wasser gereinigt werden. Gegebenenfalls sollten die Fingernägel zusätzlich mit einer Bürste gesäubert werden. Verschmutzte Oberflächen (z.B. Toilette, Waschbecken) sollten am besten mit Gummihandschuhen gereinigt werden. Verunreinigte Bettwäsche, Kleidung und Handtücher sollten bei mindestens 60° Celsius mit einem Vollwaschmittel gereinigt werden.
Zur Vorbeugung einer Durchfallerkrankung kann eine Impfung durchgeführt werden. Die STIKO des Robert-Koch-Instituts empfiehlt für alle Säuglinge unter 6 Monaten eine Impfung gegen Rotaviren. Diese kann ab einem Alter von 6 Wochen erfolgen. Die Schluckimpfung wird je nach Präparat in zwei bzw. drei Dosen im Abstand von 4 Wochen verabreicht. In mehr als 90 Prozent der Fälle kann so eine schwere Infektion mit Rotaviren verhindert werden.
Bei häufig auftretenden Durchfällen sollte vom Arzt geprüft werden, ob eventuell Lebensmittelunverträglichen oder eine chronische Darmerkrankung vorliegen.
1de la Motte S. et al.: Doppelblind-Vergleich zwischen einem Apfelpektin/Kamillenextrakt-Präparat und Placebo bei Kindern mit Diarrhö. Arzneim.-Forsch./Drug Res. 1997; 47 (II), 11: 1247-49
2Becker B. et al.: Behandlung akuter unspezifischer Durchfallerkrankungen bei Kindern. Päd 2006; 1: 40-2
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