Mein Kind ist ständig krank: Was stärkt die Abwehrkräfte?
Mein Kind ist ständig krank: Was stärkt die Abwehrkräfte?
Kaum drei Tage in der Kita und schon wieder läuft die Nase oder der Hals kratzt? Eltern haben manchmal das Gefühl, dass ihr Kind häufiger krank als gesund ist – und machen sich dann oft Sorgen, dass die dauernden Erkältungen und Atemwegsinfekte ihrem Kind schaden oder Anzeichen für eine ernste Erkrankung sein könnten. Tatsächlich gelten häufige Erkältungen und Atemwegsinfekte im Kindesalter als normal – acht bis zwölf pro Jahr können es laut Schätzungen von Fachleuten durchaus sein.1
Warum ist mein Kind ständig krank?
Das Immunsystem ist bei Kindern noch nicht voll ausgebildet. Jeder erste Kontakt mit einem neuen Erreger kann also zu einem Infekt führen, denn die Immunabwehr muss erst einmal spezielle Abwehrstoffe produzieren. Und es gibt sehr viele verschiedene Erreger, die Erkältungen und Atemwegsinfekte auslösen können. Daher dauert es etwas, bis das kindliche Immunsystem viele davon kennengelernt hat und zunehmend robuster auf sie reagiert. Etwa ab dem fünften Lebensjahr sinkt die Anfälligkeit für Infekte in der Regel von alleine wieder.2,3
Hinzu kommt, dass in Kita, Kindergarten und Schule viele verschiedene Krankheitserreger unterwegs sind. Das Ansteckungsrisiko ist dadurch besonders hoch. Vor allem im Winter sind Infektionen häufig, denn die Kinder verbringen dann weniger Zeit draußen und umso mehr gemeinsame Zeit drinnen. Zum einen trocknet die Heizungsluft die Schleimhäute von Nase, Mund und Hals aus. Krankheitserreger können dann leichter in den Körper eindringen. Zum anderen ist die Konzentration an Erregern in geschlossenen Räumen höher als im Freien. Auch das fördert eine Ansteckung.2
Wie lässt sich das Immunsystem bei Kindern stärken?
Gerade in der kalten Jahreszeit lassen sich Infekte nicht vollständig verhindern. Eltern können aber trotzdem einiges tun, um die Immunabwehr ihrer Kinder zu stärken und das Risiko einer Ansteckung zu verringern. Ein wichtiger Punkt dabei ist Hygiene. Dazu gehört, sich regelmäßig die Hände mit Seife zu waschen, in die Armbeuge zu husten und sich so wenig wie möglich mit den Händen ins Gesicht zu fassen.4
Darüber hinaus können folgende Faktoren die Abwehrkräfte stärken:
- Ausreichend Schlaf: Die optimale Schlafdauer ist abhängig vom Alter und individuellem Schlafbedürfnis. Achten Sie auf die richtige Schlafhygiene. Das Kinderzimmer sollte ausreichend dunkel, nicht zu warm (ca. 18 Grad) und gut gelüftet sein.4
- Bewegung an der frischen Luft: Ob toben auf dem Spielplatz oder der tägliche Fußmarsch zur Kita: Ein bis zwei Stunden sollten Kinder pro Tag draußen verbringen – bei jedem Wetter. Wichtig ist, auf passende Kleidung zu achten, die vor Regen und Kälte schützt.4
- Gesunde Ernährung: Das Immunsystem braucht viele verschiedene Nährstoffe, um gut funktionieren zu können. Vor allem Vitamine sind wichtig. Diese liefert eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse. Im Winter eignen sich etwa verschiedene Rüben- oder Kohlsorten. Besonders Letztere sind reich an Vitamin C, das als förderlich für das Immunsystem gilt. Auch Zitrusfrüchte wie etwa Orangen sind gute Vitamin-C-Quellen.4
- Schleimhäute feucht halten: Wer Infektionen vorbeugen möchte, sollte viel trinken. Bei Kleinkindern reichen ungefähr 600 Milliliter bis ein Liter, bei Schulkindern sollten es etwa ein- bis eineinhalb Liter sein. Am besten eignen sich Wasser und ungesüßter Früchte- oder Kräutertee.4
Wann muss ein krankes Kind zum Arzt?
Bei einer Erkältung handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhäute von Nase, Rachen und Bronchien, die in der Regel harmlos ist. Fachleute sprechen auch von einem grippalen Infekt. Dieser darf allerdings nicht mit der echten Grippe (Influenza) verwechselt werden.1 Ein einfacher grippaler Infekt heilt normalerweise nach ein paar Tagen von selbst wieder aus. Es gibt aber Anzeichen, bei denen eine ärztliche Abklärung nötig ist.
Dazu gehören:
- Hohes Fieber
- Fieber, das mehr als drei Tage andauert
- Eitrige Beläge (gelbe Pünktchen) im Rachen oder auf den Mandeln
- Husten mit gelblich-grünem Auswurf
- Plötzlich auftretender bellender Husten
- Schmerzhafter Husten
- Schmerzen im Bereich der Stirn- oder Nasennebenhöhlen
- Starke Ohrenschmerzen
- Atemprobleme
- Teilnahmslosigkeit
- Husten oder Schnupfen, der mehr als eine Woche andauert
- Zusätzliche Symptome wie Hautausschlag, Durchfall oder Erbrechen
Zudem gilt: Bei Kindern unter drei Monaten sollten Sie Symptome wie Fieber, Husten oder auch leichte Erkältungsbeschwerden immer ärztlich abklären lassen!1
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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Atemwegsinfekte - häufige Erkrankungen bei Kindern? kindergesundheit-info.de (Abruf 04/24)
- Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: Kita-Kinder: Infektparade stärkt langfristig das Immunsystem. hno-aerzte-im-netz.de (Abruf 04/24)
- Redaktion Gesundheitsportal: Das Immunsystem bei Kindern. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (Abruf 04/24)
- AOK Gesundheitsmagazin: Immunsystem bei Kindern stärken. aok.de (Abruf 04/24)