Tennisarm: Ursachen, Symptome und Behandlungs- möglichkeiten

Tennisarm: Ursachen, Symptome und Behandlungs- möglichkeiten

Ein Tennisarm macht sich durch Schmerzen im äußeren Ellenbogen bemerkbar. Wie er diagnostiziert wird und was du dagegen tun kannst.

Bei einem Tennisarm können bereits kleine Handgriffe ausreichen, um einen starken, ziehenden Schmerz im Bereich des Ellenbogens auszulösen. Tatsächlich spielt allerdings nur jede zehnte betroffene Person Tennis: Jede Art von einseitiger, mechanischer Überlastung kann die typischen Tennisarm-Symptome auslösen. So sind beispielsweise oft Personen in handwerklichen Berufen betroffen. Ärztinnen und Ärzte sprechen von einer Epicondylitis radialis.1

Was sind beim Tennisarm typische Symptome?

Ein Tennisarm oder Tennisellenbogen macht sich zumeist durch Schmerzen im äußeren Ellenbogen bemerkbar, die bis in den Unterarm oder die Hand ausstrahlen können. Die Ellenbogenschmerzen treten meist nur dann auf, wenn der betroffene Arm berührt oder bewegt wird, zum Beispiel beim Öffnen einer Flasche. Manchmal löst schon ein leichter Händedruck heftige Schmerzen aus. Oftmals ist der Arm auch weniger beweglich und die Hand in ihrer Griffkraft eingeschränkt.2

 

Treten die Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens auf, weist dies hingegen auf einen sogenannten Golferarm hin. Dieser entsteht oft infolge anders gelagerter Überlastungen, wird aber ähnlich behandelt wie der Tennisarm.2

Welche Ursachen kann ein Tennisarm haben?

Bei einem Tennisarm sind die Ansätze der Sehnen im äußeren Ellenbogen empfindlich gereizt. Diese Sehnen verbinden bestimmte Muskeln des Unterarms mit dem Ellenbogengelenk und sind daran beteiligt, den Ellenbogen zu beugen und das Handgelenk zu strecken. Entsprechend treten die Ellenbogenschmerzen oft bei ganz bestimmten Greif- und Streckbewegungen auf.3

Ursache für die überreizten Sehnenansätze beim Tennisarm ist eine Überlastung. Sie betrifft häufig Menschen, die ihren Arm immer wieder mit bestimmten Bewegungen belasten, zum Beispiel bei Sportarten wie beim Tennis. Aber auch Menschen, die überwiegend einseitig Tätigkeiten ausführen, wie beispielsweise an der Supermarktkasse. Davon betroffen können aber auch Personen sein, die mit schwerem Werkzeug hantieren müssen. Zudem können kurzfristige, ungewohnt starke Belastungen einen Tennisarm verursachen, etwa beim Aufbau von Möbeln oder bei der Gartenarbeit. Dabei entstehen kleine Verletzungen im Bereich der Sehnen, die aufgrund der Überbelastung nicht richtig ausheilen.1,3

Wie lässt sich ein Tennisarm diagnostizieren?

Der Verdacht auf einen Tennisarm entsteht meist aufgrund der beschriebenen Ellenbogenschmerzen und der auslösenden Bewegungen. Die Ärztin oder der Arzt erfragt mögliche ursächliche Belastungen und untersucht den betroffenen Arm sowie dessen Beweglichkeit. Manchmal hilft eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung dabei, andere Ursachen für die Schmerzen auszuschließen. Bestehen die Tennisarm-Symptome bereits seit mehr als sechs Monaten, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) sinnvoll sein, um den Zustand des Ellenbogengelenks genau zu beurteilen.4

Was hilft bei einem Tennisarm?

Bei einem Tennisarm ist das Ziel der Behandlung, die Schmerzen zu reduzieren und den Arm langfristig wieder beweglicher und belastbarer zu machen. Dabei ist Geduld gefragt, denn die Tennisarm-Symptome sind oft hartnäckig und können über mehrere Wochen bis Monate anhalten. Wichtig ist, dass die Bewegungen, die Schmerzen verursachen, in den ersten Tagen bis Wochen vermieden (zum Beispiel im Sport) oder zumindest verringert werden. Manchmal kann auch eine Schiene oder eine Bandage dabei helfen, den Unterarm zu entlasten. So kannst du die betroffenen Sehnenansätze schonen und ihnen die Chance geben zu heilen.5

Dr. Loges Wissensbox

Tennisarm und Kollagen

Kollagen ist das häufigste Eiweiß im Körper. Kollagen und die Kollagenpeptide, aus denen es aufgebaut ist, stecken in zahlreichen Körperstrukturen. Eine entscheidende Rolle spielen sie auch für die Gesundheit von Sehnen und Gelenken. Daher kommen sie unter anderem vorbeugend und unterstützend bei Gelenkerkrankungen zum Einsatz.6 Auch beim Tennisarm kann ein ungeordneter Umbau von Kollagenfasern zur Entstehung zu Schmerzen und zu Bewegungseinschränkungen beitragen.4

Tennisarm-Übungen für zu Hause

Ein gut untersuchter Baustein in der Therapie des Tennisarms sind Übungen, die die Streckmuskeln im Unterarm gezielt dehnen und stärken. Sie können den Heilungsprozess unterstützen und dabei helfen, die Kraft und Beweglichkeit im Unterarm wieder aufzubauen. Wichtig ist, dass du die betroffenen Sehnen und Muskeln nicht überlastest und die Intensität nur langsam steigerst. Halte vor dem Training am besten ärztliche oder physiotherapeutische Rücksprache, um die für deine Ellbogenschmerzen passenden Übungen zu wählen und richtig auszuführen.5

 

Eine Tennisarm-Übung zur Dehnung der beidseitigen Unterarm-Muskeln:7

  1. Strecke den betroffenen Arm nach vorne und halte die Handfläche nach vorne, wie bei einem “Stopp”-Zeichen. Ziehe die nach oben gestreckten Finger mit der anderen Hand sanft Richtung Körper, bis  eine Dehnung im Unterarm spürbar wird. Halte die Position für 15 bis 30 Sekunden.
  2. Kippe anschließend das Handgelenk und beuge die Fingerspitzen samt Handfläche im rechten Winkel nach unten. Schiebe den Handrücken sanft mit der anderen Hand Richtung Körper, bis eine Dehnung spürbar wird. Für 15 bis 30 Sekunden halten.
  3. Wiederhole beide Dehnungen dreimal im Wechsel. Du kannst diese Tennisarm-Übungen mehrmals täglich durchführen.

Eine Tennisarm-Übung zur Kräftigung der Unterarm-Muskeln:7

  1. Greife eine leichte Hantel (bis 1 kg) oder eine gefüllte Wasserflasche. Lege den Unterarm so auf einem Tisch ab, dass er auf Höhe des Handgelenks über die Tischkante hinausragt. Der Handrücken zeigt nach oben.
  2. Lasse die Hand samt Gewicht nun kontrolliert nach unten kippen, bis in eine hängende Position. Hebe anschließend das Gewicht wieder an, bis sich der Handrücken mit dem Unterarm auf einer Linie befindet – oder etwas höher, falls möglich. Halte die Position für ca. 15 Sekunden. Sollte das Gewicht zu schwer sein, kannst du es mit der freien Hand stützen.
  3. Wiederhole diese Übung dreimal, indem du die Hand sinken lässt und wieder anhebst. Um auch den gegenseitigen Unterarmmuskel zu kräftigen, kannst Du die Hand mit dem Gewicht nach oben drehen – diese Übung eignet sich auch gut bei einem Golferarm.

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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.