Vegetative Dystonie
Vegetative Dystonie
Vegetative Dystonie: Was ist das eigentlich?
Unter dem Begriff „vegetative Dystonie“ verstehen Mediziner eine Fehlfunktion des vegetativen Nervensystems. Davon betroffen sind all jene Nerven im Körper, die durch den bewussten Willen nicht beeinflussbar sind. Dieses „autonome“ Nervensystem steuert die Herztätigkeit, den Blutdruck, die Atmung, die Verdauung, die Blase und auch die sexuelle Reaktion. Patienten, die an einer vegetativen Dystonie leiden, kommen mit den unterschiedlichsten Symptomen zum Arzt. Denn die Störung im unwillkürlichen Nervensystem kann in jedes Körperteil ausstrahlen. Viele dieser Beschwerden treten oft gleichzeitig auf.
Zu den häufigsten Symptomen somatoformer Störungen gehören:
- Herzbeschwerden wie Herzstechen oder Herzklopfen/ -jagen
- Engegefühl oder Druck in der Brust
- Schwindel
- Vermehrtes Schwitzen
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Müdigkeit
- Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl
Ursachen und Auslöser vegetativer Störungen
Konkrete Auslöser für die vegetative Dystonie zu bestimmen, ist schwierig. Meist kommen mehrere körperliche, seelische und soziologische Faktoren wie Sorgen, Über- und Unterforderung zusammen. Da Körper und Psyche über das vegetative Nervensystem sowie über hormonelle Systeme in einer ständigen Wechselbeziehung zu einander stehen, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich Sorgen auch körperlich äußern.
Besonders sensible Menschen empfinden hektische Zeiten, Ängste oder Veränderungen im Leben schnell als überfordernd. So kann etwa die Trennung vom Partner oder Stress am Arbeitsplatz langfristig zu nervöser Unruhe, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Schlafstörungen führen. Diese Beschwerden wertet der Arzt in vielen Fällen als somatoforme Störung oder vegetative Dystonie.
Vegetative Dystonie behandeln: Hilfe zur Selbsthilfe
Bei einer vegetativen Störung ist es wichtig, Körper, Geist und Seele wieder in Balance zu bringen. Diese Methoden kurbeln die körpereigenen Selbstheilungskräfte an und stärken damit das vegetative Nervensystem:
Entspannung für Nerven wie Drahtseile
Yoga, Tai-Chi, Meditation, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung – mithilfe unterschiedlichster Entspannungstechniken lässt sich die Atmung vertiefen, die Sauerstoffzufuhr erhöhen und das Nervensystem beruhigen. Der Körper kann sich dadurch vor der nächsten Stress-Attacke schützen.
Schritt für Schritt ins Gleichgewicht
Regelmäßige körperliche Bewegung in Form von Spaziergängen oder moderatem Ausdauersport trägt ebenfalls dazu bei, Stresshormone wie etwa Cortisol abzubauen und zur inneren Ausgeglichenheit zurückzufinden.
Unterstützung aus der Natur
Bei innerer Anspannung durch Stress haben sich vor allem homöopathische Arzneipflanzen zur Linderung der somatoformen Beschwerden bewährt. Dazu gehört beispielsweise die Passionsblume, die traditionell bei Unruhezuständen zum Einsatz kommt. Auch der gelbe Jasmin oder die Schlangenwurzel finden bei vegetativen Störungen Anwendung, vor allem bei Symptomen wie Schwindel, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder nervlich bedingten Bluthochdruck. Die weiße Nieswurz kann Schwächezuständen und Kreislaufbeschwerden entgegenwirken.
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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt/Therapeuten oder Apotheker. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.
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