Wechseljahre und Gelenkschmerzen: Diese Maßnahmen bringen Erleichterung
Wechseljahre und Gelenkschmerzen: Diese Maßnahmen bringen Erleichterung
Etwa 40 Prozent aller Frauen bekommen in den Wechseljahren Gelenkschmerzen. Neben normalen altersbedingten Beeinträchtigungen am Gelenk spielen auch der veränderte Hormonhaushalt und der Lebensstil eine Rolle. Es gibt verschiedene Ansätze, Gelenkbeschwerden zu lindern. Unter anderem kann auch die Natur (etwa durch Heilpflanzen) helfen.1,2
Warum treten Gelenkschmerzen in den Wechseljahren häufiger auf?
Einer der Gründe, warum Gelenkschmerzen in den Wechseljahren häufiger auftreten, ist der veränderte Hormonhaushalt. In den Wechseljahren sinkt die Konzentration des Sexualhormons Östrogen, da die Eierstöcke immer weniger davon produzieren. Das kann auch die Gelenke beeinträchtigen. Der Mangel an Östrogen bewirkt zum Beispiel, dass Muskeln und Gelenke schlechter durchblutet werden.
Zudem bildet der Körper weniger Kollagen. Der Gelenkknorpel wird dadurch dünner und auch die Menge an Gelenkflüssigkeit nimmt ab. Östrogene haben zudem einen Einfluss auf die Wahrnehmung von Schmerzen. Wenn die Konzentration an Östrogen sinkt, setzt der Körper weniger Endorphine (umgangssprachlich auch “Glückshormone” genannt) frei. Dadurch kann die Schmerzgrenze sinken und die betroffene Frau ist schmerzempfindlicher.1
Welche Gelenke sind besonders betroffen?
Grundsätzlich können Gelenkschmerzen in den Wechseljahren am ganzen Körper auftreten. Betroffen sind aber vor allem die Gelenke von Fingern, Händen, Schultern und Knien. Besonders morgens äußern sich die Beschwerden. Typisch sind Schwellungen, Schmerzen und Versteifungen, die sich aber oft im Laufe des Tages durch Bewegung bessern. Auch sportlich aktive Frauen können diese Symptome haben. Mitunter sind sie das erste Anzeichen dafür, dass sich die Hormone verändern.2
Weitere Ursachen für Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
Ohne entsprechendes Krafttraining nimmt die Muskelmasse bei Frauen schon ab dem 35. Lebensjahr altersbedingt immer kontinuierlich ab. Je älter man wird, desto stärker ist dieser Effekt. Eine schwache Muskulatur wiederum kann in den Wechseljahren Gelenkschmerzen fördern – vor allem wenn ein überwiegend sitzender Lebensstil dazu kommt, der zudem Fehlhaltungen fördert.1
Darüber hinaus können verschiedene Faktoren entzündliche Prozesse im Körper und damit auch in den Gelenken befeuern. Vor allem Schlafmangel und Stress zählen dazu sowie eine ungesunde Ernährung mit viel Zucker oder stark verarbeiteten Lebensmitteln (z.B. Fertiggerichte, Wurst etc.). Auch Übergewicht kann zu Entzündungen im Körper führen. Außerdem belastet das hohe Gewicht die Gelenke zusätzlich. Nicht zuletzt gehen mit zunehmendem Alter Veränderungen an den Gelenken einher: Bänder verkürzen sich und sind weniger flexibel, auch der Gelenkknorpel verliert an Elastizität und wird rau. Darüber hinaus kann ein Vitamin-D-Mangel zu Knochen- und Gelenkschmerzen führen.2,3,4
Was hilft gegen Gelenkschmerzen in den Wechseljahren?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Gelenkschmerzen in den Wechseljahren lindern können. Das wichtigste ist ausreichend Bewegung. Viele Gelenkbeschwerden bessern sich durch Aktivität. Denn Bewegung fördert die Durchblutung und sorgt dafür, dass das Gelenk ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist. Steigern Sie die Dosis langsam. Besonders geeignet sind gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Yoga oder Nordic Walking. Was Sie sonst noch tun können:2
- Antientzündliche Ernährung, die reich an Antioxidantien ist (vorwiegend pflanzlich mit viel Obst und Gemüse, auch grüner Tee sowie fetter Seefisch mit viel Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen vorbeugen oder reduzieren)
- Für ausreichend Entspannung sorgen (z.B. durch Yoga, Progressive Muskelentspannung)
- Wärme- und Kälteanwendungen (vor allem bei akuten Schmerzen) z.B. durch Quarkwickel, Kneipp-Güsse, warme Kompressen etc. Testen Sie, ob Ihnen Kälte oder Wärme besser hilft!
- Medikamente: Bei akuten Gelenkschmerzen können Schmerzmittel die Beschwerden lindern. Manchen Frauen kann auch eine Hormonersatztherapie helfen, die den Östrogenmangel ausgleicht und dessen negative Auswirkungen auf die Gelenke reduziert.
Naturheilkundliche Unterstützung für schmerzfreie Gelenke
Es gibt eine Reihe von Ansätzen aus der Naturheilkunde, die traditionell zur Behandlung von Gelenkschmerzen in den Wechseljahren eingesetzt werden:
- Heilpflanzen wie Teufelskralle, Weihrauch, Brennessel und Arnika können Entzündungen sowie Schmerzen lindern.5
- Homöopathie (je nach Ursache der Gelenkschmerzen verschiedene Mittel wie etwa Aesculus, Apis, Bryonia, Capsicum, Caulophyllum, Causticum, Colchicum, Mercurius solubilis)6
- Schüßler-Salze (v.a. Nr. 3 und Nr 11)6
- Akupunktur (v.a. bei Gelenkschmerzen durch Arthrose und Rheumatoider Arthritis)2
- Schröpfen (z.B. bei Gelenkschmerzen durch Arthrose, rheumatische Arthritis, Osteoporose)7
- basische Ernährung durch vorwiegend pflanzliche Lebensmittel und wenig Brot, Wurst, Zucker, Alkohol, Käse und Eier8
Es gibt auch die Möglichkeit, mithilfe sogenannter Phytoöstrogene aus Pflanzen etwas gegen Gelenkschmerzen in den Wechseljahren zu tun. Phytoöstrogene haben eine ähnliche Struktur wie Östrogene, können im Körper eine östrogenähnliche Wirkung auslösen und dadurch die Häufigkeit und Schwere östrogenmangelbedingter Wechseljahresbeschwerden wie etwa Hitzewallungen, aber auch Gelenkschmerzen senken. Besonders bewährt hat sich dabei ein Extrakt aus der Wurzel des Sibirischen Rhabarbers.9
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https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/wechseljahresbeschwerden-klimakterische-beschwerden/ (Abruf: 26.05.2025)
https://www.google.de/books/edition/Dein_Weg_durch_die_Wechseljahre_wechselh/ES1aEQAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Gelenkschmerzen+Wechseljahre+Symptome&pg=PA365&printsec=frontcover (Abruf: 26.05.2025)
https://cmsc.charite.de/leistungen/regenerative_orthopaedie_und_unfallchirurgie/degenerative_gelenkerkrankungen (Abruf: 26.05.2025)
https://www.gesundheitsinformation.de/vitamin-d-mangel.html (Abruf: 26.05.2025)
https://gelenk-klinik.de/arthrose/naturheilmittel-gegen-arthrose.html#pappel-esche (Abruf: 26.05.2025)
https://www.google.de/books/edition/Die_sanften_3_der_Naturheilkunde/H1uGCwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Hom%C3%B6opathie+Gelenkschmerzen&pg=PA114&printsec=frontcover (Abruf: 26.05.2025)
https://natuerlich.thieme.de/spezialthemen/schmerzen/detail/schroepfen-therapieoption-bei-schmerzen-2033 (Abruf: 26.05.2025)
https://sportaerztezeitung.com/rubriken/ernaehrung/6882/entzuendungen-und-schmerzen-durch-uebersaeuerung/ (Abruf: 26.05.2025)
https://www.alternative-therapies.com/resources/web_pdfs/recent/1108_kaszkin-bettag.pdf (Abruf 26.05.2025)