Nimm das, Polle! Die besten Tipps für ein allergenarmes Zuhause

Nimm das, Polle! Die besten Tipps für ein allergenarmes Zuhause

Pollen- und Taschentuchalarm! Im Freien sind's oft die Blüten, in den eigenen vier Wänden ist's  der Hausstaub, der uns reizt. Was wir tun können, um in unserem Zuhause so frei wie möglich durchzuatmen.

Der Feind lauert im Bett, im Teppich oder an der Kleidung – darum ist es für Allergiker sehr wichtig, Pollen & Co. in den eigenen vier Wänden in Schach zu halten. Denn eine hohe Konzentration an Allergenen in der Wohnung kann die Beschwerden bei Heuschnupfen oder einer Hausstauballergie deutlich verschlechtern. Zum Glück können Sie mit diesen smarten Strategien den Allergie-Auslösern die rote Karte zeigen – und beugen so juckenden Augen, einer triefenden Nase und Niesattacken vor.

Richtig lüften

Blütenstaub liegt in der Luft – und das fast das ganze Jahr über! Pollenallergiker, die auf Mittelblüher-Pflanzen reagieren, werden bis in den August hinein beeinträchtigt – Spätblüher sind sogar bis in den Dezember aktiv. Für Heuschnupfen-Geplagte gilt deshalb, möglichst wenig Pollen in die Wohnung zu lassen. Forscher der Technischen Universität München haben untersucht, wie das am besten gelingt.1 Ergebnis: jeden Raum alle zwei Stunden für fünf Minuten stoßlüften. Denn beim Stoßlüften kann die Pollenkonzentration in der Wohnung bis zu zwei Drittel geringer ausfallen, als wenn das Fenster permanent gekippt bleibt. Übrigens: Die Tageszeit, an der die Heuschnupfen-Beschwerden am schlimmsten sind, hängt stark vom Wohnort ab. In der Stadt ist die Pollenkonzentration in der Luft abends am höchsten. Darum lässt sich hier morgens zwischen sechs und acht Uhr gut lüften. Auf dem Land ist die Pollenbelastung zwischen 20 und 24 Uhr am geringsten. In diesen Zeiträumen darf das Fenster dann auch mal etwas länger offenstehen.

Bettwäsche öfter wechseln

Trotz acht Stunden Schlaf wachen Sie morgens müde und gerädert auf? Ein deutliches Zeichen für eine Hausstauballergie: Die winzig kleinen Spinnentiere fühlen sich nämlich in unserer kuscheligen Bettwäsche pudelwohl. Tipp: Diese einmal wöchentlich wechseln und bei 60 Grad waschen. Hilfreich ist eine Matratze, in der sich Milben ungern ansiedeln (Kaltschaum oder Gel). Zusätzlich können allergendichte Zwischenbezüge helfen. Auch schützen spezielle Matratzenüberzüge, sogenannte Encasings, vor Kontakt mit dem Milbenstaub und helfen so, die Allergie-Beschwerden zu verringern.

Tschüss, Staubfänger!

Ob Pollen, Tierhaare oder Milbenstaub: Auf Vorhängen, (Langhaar-)Teppichen und Polstermöbeln tummeln sich Allergene besonders gern. Solche Einrichtungsgegenstände sollten Allergiker möglichst meiden. Anstelle von Vorhängen lieber abwischbare Rollos anbringen. Geeigneter als Teppiche sind glatte Böden, die sich feucht wischen lassen. Am besten mehrmals in der Woche, um möglichst wenig Staub beim Gehen aufzuwirbeln. Dermatologen empfehlen dafür duftstofffreie und sensitive Reinigungsmittel. Statt einer Textilcouch lieber ein Ledersofa anschaffen. Pflanzenblätter regelmäßig von Staub befreien, z.B. mit einem feuchten Lappen. Verzichten Sie möglichst auf Deko-Artikel, die nicht ohne Grund „Staubfänger“ genannt werden. Denn sie ziehen Allergieauslöser beinahe magnetisch an.

Dank Filter machen sich Allergene aus dem Staub

Wer sich von seinen Teppichen nicht trennen möchte, kann die Allergen-Menge deutlich reduzieren, indem der richtige Staubsauger zum Einsatz kommt. Denn herkömmliche Geräte pusten einen Teil der aufgesaugten Luft wieder in die Umgebung. Auf diese Weise werden Staub, Pollen, Schimmelpilzsporen und Milbenkot erst aufgesaugt, dann aber gleich wieder im Raum verteilt. Spezielle Staubsauger mit sogenannten HEPA-Filtern (HEPA = High Efficiency Particulate Air) entfernen feine allergieauslösende Stoffe aus der Luft und halten sie im Gerät zurück. Fragen Sie beim Staubsauger-Hersteller nach, ob sich Ihr Gerät mit einem HEPA-Filter nachrüsten lässt. Noch sicherer ist ein Staubsauger mit Wasserfilter. Der Staub wird in Wasser gebunden und mit dem Schmutzwasser entsorgt, ohne aufzuwirbeln.

Schotten dicht!

Offene Fenster sind die wichtigste Einfallsquelle für Pollen. Mit der Luft gelangt auch der Blütenstaub durchs Fenster in die Wohnräume, wo er zu schweren Heuschnupfen-Attacken führen kann. Rüsten Sie deshalb die Fenster Ihrer Wohnung mit Pollenschutzgittern (aus dem Baumarkt) aus. Auf diese Weise stoppen Sie bis zu 99 Prozent der Eindringlinge und reduzieren somit die allergischen Symptome. Auch der Einbau eines Pollenfilters im Auto ist sinnvoll. Dabei halten solche Filter normalerweise nicht nur Pollen zurück, sondern auch Dieselruß, Staub und andere gasförmige Schadstoffe. Diese können die Immunreaktionen des Körpers deutlich verstärken und die Allergie intensiver ausfallen lassen.

Pollenschleudern aus dem Schlafzimmer verbannen

Der Schlüssel für erholsamen Schlaf? Sorgen Sie dafür, dass sich keine Polle den Weg in Ihr Schlafzimmer bahnt. Die wichtigsten Pollenschleudern sind die Kleidung (auch die des Partners), die Haare - und Haustiere. Allergologen empfehlen deshalb, vor dem Zubettgehen zu duschen und sich die Haare zu waschen. Ziehen Sie Ihre Kleidung vom Tag im Bad aus, und lagern Sie sie in einem verschließbaren Wäschekorb. Und zu den persönlichen Allergie-Hochzeiten sollten Hund oder Katze lieber außerhalb des Schlafzimmers übernachten. Es sei denn, sie lassen ebenfalls eine Bade-Prozedur über sich ergehen ...

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