Vitamin D – wichtig für die ganze Familie

Vitamin D – wichtig für die ganze Familie

Lesen Sie hier warum Vitamin D so wichtig für Kinder, Eltern und Großeltern ist.

Vitamin D bildet der Organismus zu einem großen Teil selbst: Wenn Sonnenlicht (genauer UVB-Strahlung) auf die Haut trifft, wandeln sich die in der Haut enthaltenen Vorstufen zu Vitamin D um. Nur wenig Vitamin D nimmt der Körper über die Nahrung auf. Das „Sonnenvitamin“ spielt für viele verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper eine zentrale Rolle – und zwar in jedem Alter. Daher ist die ausreichende Versorgung mit Vitamin D für die ganze Familie wichtig, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.1

Warum ist Vitamin D für Kinder wichtig?

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist besonders für Kinder wichtig. Vitamin D unterstützt den Körper dabei, Kalzium und Phosphat aus dem Darm aufzunehmen und in die Knochen einzubauen, sodass sie stabil und widerstandsfähig werden.2  Vor allem bei Kindern in den ersten Lebensjahren kann ein Vitamin-D-Mangel negative Folgen haben: Weil die Knochen zu weich sind, könnten sich Wirbelsäule, Brustkorb, Schädelknochen und Beine verformen. Die Zahnbildung könnte ebenfalls beeinträchtigt werden. Weitere Symptome der daraus resultierenden sogenannten Vitamin D-Mangel-Rachitis sind unter anderem Muskelschwäche, geschwollene Gelenke, verzögerte motorische Entwicklung sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte.1

 

Säuglinge sind nicht in der Lage, ihren Vitamin D-Bedarf zu decken, denn sie sollten auf keinen Fall direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Fachleute empfehlen daher die zusätzliche Zufuhr von 10 bis 12,5 Mikrogramm (400-500 Internationale Einheiten) Vitamin D in Tablettenform, und zwar ab der zweiten Lebenswoche bis zum Ende des ersten Lebensjahres. Im zweiten Lebensjahr können Eltern die sogenannte Rachitisprophylaxe in den Wintermonaten fortführen. Nach dem vollendeten zweiten Lebensjahr ist es grundsätzlich nicht mehr nötig, Vitamin D-Tabletten zu geben. Denn Kinder können dann durch Aufenthalte im Freien selbst ausreichend Vitamin D (geschätzter täglicher Bedarf bei Kindern ab 1 Jahr und Jugendlichen: 20 Mikrogramm) herstellen.1 Ausgenommen sind Kinder mit Risikofaktoren (z.B. seltener Aufenthalt im Freien) sowie chronischen Erkrankungen, die die Aufnahme von Kalzium oder Vitamin D beeinträchtigen. In diesem Fall verschreiben Kinderärzt:innen ein Vitamin-D-Präparat, um einem Mangel vorzubeugen.3

Warum sollten auch Eltern auf ihren Vitamin D-Spiegel achten?

Eltern müssen gut für sich sorgen, denn nur wenn sie selbst gesund und fit sind, können sie sich ausreichend um ihren Nachwuchs kümmern. Vitamin D trägt nicht nur zur Erhaltung normaler Knochen bei. Eine ausreichende Versorgung kann zudem die normale Funktion des Immunsystems unterstützen. Das stärkt die Immunabwehr und hilft gleichzeitig, überschießende Immunreaktionen, wie etwa bei Allergien oder Autoimmunerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus Typ 1, Multiple Sklerose), zu reduzieren. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass ein Vitamin-D-Mangel im Zusammenhang mit Depressionen steht.4

 

Da der Vitamin-D-Bedarf über die Ernährung nur schwer bis hin zu nicht ausreichend gedeckt werden kann, wird Erwachsenen zu einer täglichen Zufuhr von 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag geraten. Wer sich häufig in der Sonne aufhält, braucht in der Regel keine Vitamin-D-Präparate einzunehmen. Denn dann kann der Körper selbst ausreichend Vitamin D bilden. Für eine ausreichende Eigenproduktion von Vitamin D empfehlen Fachleute, zwischen März und Oktober zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen. Dabei genügt die Hälfte der Zeit, in der sich sonst ungeschützt ein Sonnenbrand entwickeln würde. Grundsätzlich sind Rötungen und Sonnenbrände zu vermeiden. Bei längeren Aufenthalten ist daher ein dem Hauttyp entsprechender Sonnenschutz nötig.5

 

Schwierig wird es, wenn sich Menschen tagsüber hinter Glas oder überwiegend in Innenräumen aufhalten. Auch bei dunkler Hautfarbe erschwert die höhere Pigmentierung die Bildung von Vitamin D. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, nach Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin entsprechende Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.2

Vitamin D: Wie hilft es Großeltern, fit zu bleiben?

Spielen, Toben, Rennen – sich um die Enkel zu kümmern, kann Großeltern ordentlich fordern. Das klappt am besten, wenn auf die eigene Gesundheit Verlass ist. Dabei kann auch Vitamin D eine tragende Rolle spielen. So unterstützt es zum Beispiel die normale Funktion der Muskulatur. Das ist wichtig, um körperlich fit zu bleiben. Zudem reguliert Vitamin D den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und sorgt so für stabile Knochen. Eine Vitamin-D-Unterversorgung kann in höherem Alter dazu beitragen, dass Osteoporose entsteht und Knochen leichter brechen.6 Besonders Frauen nach der Menopause sind gefährdet. Denn sie haben aufgrund der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren ohnehin ein höheres Risiko, Osteoporose zu entwickeln.7

Was trägt dazu bei, den täglichen Bedarf an Vitamin D zu decken?

Folgende Tipps können helfen, den täglichen Bedarf an Vitamin D zu decken:1

  • zwischen März und Oktober dreimal pro Woche für etwa 15 bis 30 Minuten bzw. täglich zehn bis 15 Minuten Arme, Hände und Gesicht unbedeckt und ohne Sonnenschutz von der Sonne bestrahlen lassen.
  • zwischen November und März ausreichend Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel zu sich nehmen. Viel Vitamin D enthalten fetter Seefisch (z.B. Hering, Makrele, Aal, Thunfisch), Milch, Butter, Eigelb, Hefe, Avocado, Rinderleber
  • zusätzlich auf eine ausreichende Versorgung mit Kalzium achten, um die Knochenmineralisation zu unterstützen. Reich an Kalzium sind etwa Milchprodukte, Gemüse wie Frühlingszwiebeln oder Brokkoli sowie Kräuter (z.B. Petersilie, Brunnenkresse)
  • Fachleute raten davon ab, mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel zu sich zu nehmen (z.B. Margarine)6
  • vor der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten den Vitamin-D-Status überprüfen lassen und ärztlichen Rat einholen