Die Wechseljahre – Fragen und Antworten
Die Wechseljahre – Fragen und Antworten
Die Wechseljahre bezeichnen den natürlichen Lebensabschnitt, in dem eine Frau ihre fruchtbare Phase abschließt. Während dieser Zeit nimmt die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron ab, was zu einer Vielzahl von körperlichen und emotionalen Veränderungen führen kann. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
- Was sind die Wechseljahre?
- Sind Wechseljahre, Menopause und Klimakterium dasselbe?
- Was sind Prä-, Peri- und Postmenopause?
- Welche Symptome treten während der Wechseljahre auf?
- Hat jede Frau in den Wechseljahren Beschwerden?
- Wie lange dauern die Wechseljahre?
- Ist es möglich, während der Wechseljahre schwanger zu werden?
- Gibt es Medikamente, die gegen Wechseljahresbeschwerden helfen können?
- Gibt es alternative Behandlungen für die Wechseljahre?
Was sind die Wechseljahre?
Die Wechseljahre sind ein natürlicher biologischer Prozess im Leben einer Frau, der normalerweise zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr auftritt. Während dieser Zeit nimmt die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron allmählich ab, was zum Ende der monatlichen Menstruationszyklen führt und die fruchtbare Phase der Frau abschließt.1,2
Sind Wechseljahre, Menopause und Klimakterium dasselbe?
Wechseljahre, Klimakterium und Menopause werden oft synonym verwendet, was jedoch nicht korrekt ist. Die Wechseljahre bezeichnen den gesamten Zeitraum von den ersten Hormonschwankungen ab dem 40. Lebensjahr bis hin zum endgültigen Ende der Monatsblutungen mit etwa Anfang 50. Das Klimakterium ist der Fachbegriff für die Wechseljahre. Die Menopause hingegen ist nur ein einzelner Abschnitt in den Wechseljahren. Nämlich der Moment, in dem eine Frau ihre letzte Menstruation hat. Fachleute unterscheiden zwischen Prä-, Peri- und Postmenopause.1,3
Was sind Prä-, Peri- und Postmenopause?
Die Prämenopause ist die Phase, die den eigentlichen Beginn der Wechseljahre kennzeichnet. Während dieser Zeit beginnt der Körper langsam, die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron zu verringern. Perimenopause nennt man die Zeitphase kurz vor dem Ausbleiben der Menstruation. Sie beginnt durchschnittlich im Alter von 47,5 Jahren. Die Menopause selbst markiert das Ausbleiben der Regelblutung und das darauffolgende Jahr. Die Postmenopause beginnt mit dem Zeitpunkt, an dem eine Frau ein Jahr lang keine Menstruation mehr hatte. In dieser Phase stabilisieren sich die Hormonspiegel auf einem niedrigeren Niveau, viele der Symptome der Wechseljahre können abnehmen oder verschwinden.1,2
Welche Symptome treten während der Wechseljahre auf?
Zu den häufigsten Symptomen der Wechseljahre gehören Hitzewallungen, bei denen plötzliche Hitzegefühle an Gesicht, Hals und Oberkörper auftreten, oft begleitet von übermäßigem Schwitzen und einem beschleunigten Herzschlag. Schlafstörungen sind ebenfalls verbreitet. Dazu zählen Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen. Einige Frauen leiden unter Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit, Angstzuständen oder depressiven Verstimmungen. Vaginale Trockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind ebenfalls häufig. Ursache ist die Abnahme des Östrogenspiegels.3
Hat jede Frau in den Wechseljahren Beschwerden?
Nein, nicht jede Frau in den Wechseljahren hat zwangsläufig Beschwerden. Während die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre bei allen Frauen auftreten, variieren die Symptome von Frau zu Frau. Einige Frauen können nur leichte oder gar keine Symptome haben, während andere eine Vielzahl an Beschwerden erleben. 63 Prozent aller Frauen bewerten ihre Wechseljahresbeschwerden als schwerwiegend.4,5
Wie lange dauern die Wechseljahre?
Die Dauer der Wechseljahre variiert von Frau zu Frau. Wenn man bedenkt, dass die Hormonproduktion ab dem 40. Lebensjahr abnimmt, ziehen sich die Wechseljahre über mehrere Jahre. Symptome können bei frühem Beginn bis zu zwölf Jahre anhalten. Die Menopause ist nur nachträglich feststellbar. Es gilt: Ist die letzte Regelblutung zwölf Monate her, war sie sehr wahrscheinlich die Menopause. Tritt diese vor dem 40. Lebensjahr ein, sprechen Mediziner von der „vorzeitigen“ Menopause. Dies ist häufiger bei Raucherinnen oder Patientinnen mit Autoimmunerkrankungen der Fall. Im Durchschnitt tritt die Menopause im Alter von 51 Jahren ein.2,3,6,7
Ist es möglich, während der Wechseljahre schwanger zu werden?
Ja, das ist möglich. Wie oben erklärt, lässt sich die Menopause erst im Nachhinein feststellen. Erst nach einem Jahr ist relativ sicher, dass es sich um die letzte Monatsblutung gehandelt hat. Solange die Möglichkeit einer weiteren Regelblutung besteht, kann eine Frau in den Wechseljahren schwanger werden, auch wenn das aufgrund des sinkenden Hormonspiegels immer unwahrscheinlicher wird. Wer eine Schwangerschaft sicher verhindern will, darf erst auf Verhütung verzichten, wenn die letzte Blutung mehr als ein Jahr zurückliegt.1,4
Gibt es Medikamente, die gegen Wechseljahresbeschwerden helfen können?
Als wirksam gilt eine Hormonersatztherapie. Dabei werden Östrogen und Gestagen als Ersatz für die abnehmende Hormonproduktion während der Wechseljahre eingenommen. Die Hormonersatztherapie kann Symptome wie Hitzewallungen und Schlafstörungen lindern, ist aber nicht ohne Nebenwirkungen und Risiken. Die jahrelange Einnahme der Hormonpräparate kann unter Umständen das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Brustkrebs erhöhen.5 Die Hormonersatztherapie sollte daher nicht dauerhaft erfolgen.3 Als Alternative gibt es pflanzliche Präparate. Viele Frauen können oder wollen keine künstlichen Hormone einnehmen, da sie Nebenwirkungen fürchten. Sie wünschen sich daher solch eine pflanzliche, verträgliche Alternative.8, 9 Vor- und Nachteile gilt es, mit Ärztin oder Arzt abzusprechen. Für Symptome wie Scheidentrockenheit gibt es unter anderem lokale Hormonpräparate wie Cremes oder Zäpfchen, die die Schleimhaut feuchter machen.3,10

Gibt es alternative Behandlungen für die Wechseljahre?
Es gibt Frauen, die keine Hormone einnehmen möchten und nach Alternativen suchen.8, 9 Sie können nach Rücksprache mit Ärztin oder Arzt pflanzliche Präparate gegen die Beschwerden der Wechseljahre ausprobieren. Hierzu zählen Präparate mit Extrakten aus Rosenwurz, Rotklee, Sibirischem Rhabarber und Traubensilberkerze sowie pflanzliche Östrogene, sogenannte Phytoöstrogene, aus Soja oder einigen Getreidesorten.3,4,11
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1 Frauenärzte im Netz: Wechseljahre und Wechseljahresbeschwerden. 2018. (Abruf: 04.06.2025)
2 Pinkerton, J.V.: Wechseljahre. In: MSD Manual. 2023. (Abruf: 04.06.2025)
3 Gesundheitsinformation.de: Wechseljahrsbeschwerden. 2023. (Abruf: 04.06.2025)
4 Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Wechseljahre: Veränderungen. 2020. (Abruf: 04.06.2025)
5 Genazzani, A.R. et al.: The European Menopause Survey 2005: women's perceptions on the menopause and postmenopausal hormone therapy. In: Gynecol Endocrinol 2006. (Abruf: 04.06.2025)
6 Gesund.Bund. Wechseljahre. 2023. (Abruf: 04.06.2025)
7 Avis, N.E. et al.: Duration of menopausal vasomotor symptoms over the menopause transition. In: JAMA Intern Med 2015. (Abruf: 04.06.2025)
8 forsa-Umfrage 2020: „Lebensqualität in den Wechseljahren“ mit 1000 Frauen aus Deutschland zwischen 45-60 Jahren. Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen.
9 forsa-Umfrage 2017 bei 502 Frauen ab 40 – forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen.
10 Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Wechseljahre: Therapie bei Beschwerden. 2020. (Abruf: 04.06.2025)
11 Loges.de: Sibirischer Rhabarber. (Abruf: 04.06.2025)